Junge Kunst lässt ihre Muskeln spielen und zeigt, was sie kann: Wie auf einem Spielplatz versammelt die Ausstellung die Arbeiten von zwölf heimischen Kunst-Schaffenden, die sich vor allem um die Kindheit – ihre Utopien und Albträume – drehen. „Hier ist die Kindheit meistens eine unbeschwertere. Dass es trotzdem in die Erwachsenwelt führt, ist quasi die Vertreibung aus dem Paradies“, sagt Günther Holler-Schuster von der Neuen Galerie.
„Die Vertreibung aus dem Paradies“
So wird bei Beate Gatschelhofer aus der vermeintlichen Watte-Wolke eine harte aus Porzellan, und Ute Müller macht psychische Ängste sichtbar. Es sind starke Arbeiten, mit denen sich Künstlerinnen wie Veronika Hauer Gehör verschaffen und die – wie bei Ernst Koslitsch – die Fragilität der Kindheit zeigen.


Kunst aus der Nähmaschine
Aus 152 eingereichten Arbeiten wurden je zwei Arbeits-Stipendien, zwei Ankaufs-Preise sowie zwei private Sponsoren-Preise gekürt. Mit dem Förderungspreis des Landes geht der Hauptpreis an Georg Haberler: Er hat mit der Nähmaschine intuitive, naiv-kindlich wirkende Arbeiten geschaffen.

„Ich hatte dann das Gefühl, dass die Nähmaschine mit der Nadel, die durchsticht, dass das das richtige Instrument ist… und es geht oft in meiner Arbeit um Grenzen und das Durchbrechen von Grenzen“, so Haberler.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 7.1.2021
Neues Konzept durchbricht bisherige Grenzen
Auch mit dem neuen Konzept durchbricht die Ausstellung bisherige Grenzen. Die litauische Künstlerin Lina Albikiene hat die Schau kuratiert und ist bei der Auswahl einem starken Faden gefolgt, so Holler-Schuster: „Es war sehr spannend zu sehen, weil es sehr stark im Dialog mit den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern gemacht wurde und nicht so eine protokollarische Ausstellung eines Wettbewerbes ist.“

Vom riesigen Spiel-Ball beim Künstlerduo zweintopf bis zu Alfredo Barsuglias Glücks-verheißendem Brunnen: Bis Anfang Mai kann man in der Neuen Galerie in Graz in diesen Spielplatz der Kunst eintauchen.