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Meeresfische – frisch aus der Oststeiermark

Meeresfische müssen nicht automatisch aus dem Meer kommen – sie könnten auch aus der Oststeiermark sein: aus einem speziellen Salzwasserbecken, in dem Meeresfische in großem Stil gezüchtet werden.

Salzwasserfische lassen sich durchaus auch fern großer Ozeane züchten: Der studierte Holztechniker Michael Wesonig hat dafür eine alte Mühle und eine Tischlerei umgebaut, um die angekauften Meereswinzlinge nahe Weiz aufwachsen zu lassen. „Teilweise komme ich mir wie ein Forscher vor die letzten Jahre über. Aber natürlich: Wenn man sich das Wissen angeeignet hat, dann wird man wieder zum Fischzüchter“, verrät er.

Alles für perfekte Bedingungen

Der genaue Einblick in die heimische Meeresfischzucht bleibt so trüb, wie das Salzwasser selbst, das in großen Pools aufbereitet wird. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der Salzgehalt im Wasser machen diese Fischzucht fast unberechenbar.

Auf Holz als Baustoff ist schon eher Verlass – und auf die menschliche Sorgfalt: Wenn gewisse Parameter im Salzwasser nur gering abweichen, verenden die Fische in 30 Minuten – nicht nur finanziell ein großer Verlust; das ständige Testen des Salzgehalts garantiert aber perfekte Bedingungen für die Fische in der Anlage, die auch technisch überwacht wird: „Sicher kann man es automatisieren, es ist auch automatisiert, nur alles unter schwersten Bedingungen. Man wird paranoid als Fischzüchter: Schlussendlich funktionieren viele Dinge nicht so, wie man es glaubt, wie es einem versprochen wurde – oder auch wie es logisch wäre.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 28.1.2022

Einblicke möglich – aber nicht zu viel davon

Der Verkauf der gezüchteten Meeresfische wie Doraden, Adlerfische, Wolfsbarsch und Garnelen läuft bereits, und das weckt das Interesse anderer Fischzüchter, diese Exoten in die Hand zu bekommen: „Es ist ja nicht nur für Fischzüchter interessant. Es interessiert auch Privatpersonen, wie so etwas funktioniert, und so haben wir uns überlegt, dass die Leute schon Blicke erhaschen können in den nächsten ein, zwei Jahren.“

Doch wenn es ums Wesentliche geht, bleibt der Züchter stumm wie ein Fisch: „Alles verrate ich nicht – mir ist ja auch nix verraten worden.“