Feig Faul Frauenfeindlich
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Omar Kir Alanam räumt mit Vorurteilen auf

Unter dem durchaus provokanten Titel „Feig, faul und frauenfeindlich“ hat der in Graz lebende Autor und Poetry-Slammer Omar Kir Alanam ein neues Buch herausgebracht. Der gebürtige Syrer räumt damit einmal mehr mit wechselseitigen Vorurteilen auf.

Omar Khir Alanam flüchtete 2014 vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Österreich – mehr dazu auch in Flüchtlingskrise: Fünf Jahre danach (6.9.2020). Mittlerweile hat er schon mehrere deutschsprachige Bücher geschrieben und lebt in Graz.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 2.2.2022

Aus der Sicht eines „Fremden“

Omar Khir Alanam selbst geht offen und sympathisch mit dem Fremdsein um und erzählt in seinen Büchern, was er als „Fremder“ erlebt: „Ich bin nach Österreich gekommen, und ich hab’ schnell lernen müssen, dass ich der Fremde bin. Es war nicht schön, aber gleich und schnell merkte ich, wie das unglaublich wichtig und auch schön ist, der Fremde zu sein und auch wie wichtig die Perspektiven des Fremden sind.“

Selbst mit „absurden Vorurteilen“ konfrontiert

So räumt er in seinem neuen Buch unter dem Titel „Feig, faul und frauenfeindlich“ mit unterschiedlichsten Vorurteilen auf, die es mitunter wechselseitig gibt. In einer Passage des Buches schreibt er etwa: „Araber sind faul, arbeiten nicht und legen sich in die soziale Hängematte, sagen viele Europäer. Europäer sind rassistische Kolonialisten, die den Krieg in Syrien und anderen Ländern der arabischen Welt überhaupt erst möglich gemacht haben. Wer so argumentiert, macht es sich zu einfach.“

Feig Faul Frauenfeindlich
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Nicht selten muss sich der junge Grazer auch selbst mit Vorurteilen herumschlagen, wie er sagt: „Der Syrer, der gefährliche Typ, der gewalttätige, der frauenfeindliche, der eher im Zelt lebt und mit paar Kamelen, der 70 Frauen heiratet. Also absurde Vorurteile sozusagen.“

Omar Khir Alanam nähert sich den Vorurteilen, über die er schreibt, daher kritisch und sehr persönlich an, um deren Ursprung zu untersuchen, unter anderem mit dem Ziel, einen offenen Dialog der unterschiedlichen Kulturen zu erreichen.