Concheridoo
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Lifestyle

Völlig neue Töne aus Grazer Werkstatt

Ein Grazer Instrumentenbauer hat nach Vorlage des australischen Blasinstruments Didgeridoo das so genannte „Concheridoo“ erfunden und sorgt damit für völlig neue Töne. Mittlerweile wird das Instrument in Serie gefertigt.

Ein Didgeridoo ist ein ganz besonderes Blasinstrument, das vor allem die Aborigines in Australien bekannt gemacht haben – der Instrumentenbauer Franz Schmuck ließ sich davon inspirieren und erfand mit dem „Concheridoo“ eine Abwandlung.

„Unglaublich lauter Klang“

Seine Idee war es, das Klangvolumen des Didgeridoos mit den Vorteilen eines so genannten Conch-Horns – einer Art Schneckenhorn – zu verbinden.

So klingt das „Concheridoo“

Franz Schmuck gewährt eine Hörprobe und erklärt, was sein Instrument von einem Didgeridoo unterscheidet.

So windet sich das das hölzerne Gehäuse des Concheridoo in den Händen des Musikers wie eine Turmschnecke rund einen halben Meter hoch und sorgt für einen „wunderbaren, unglaublich lauten Klang, der lauter ist als die meisten Didgeridoos“, so Schmuck, der mit dem Bau des ersten Prototyps vor fünf Jahren in seiner Werkstatt im Grazer Bezirk Ries begonnen hatte.

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Zusammenarbeit mit Fachhochschule

Bei der Entwicklung des neuen Instruments arbeitete Schmuck eng mit einer kleinen Forschergruppe an der Fachhochschule Joanneum in Graz zusammen: „Mit einem Forschungsförderungsscheck habe ich die FH für Forschungsarbeiten bezahlen können. Wir haben dann gemeinsam ein 3-D-Modell von so einer Schnecke entwickelt. Wir haben natürlich alle Parameter hinbekommen müssen, denn die Wandstärken und die Abstände – das spielt alles eine Rolle.“

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 8.2.2022

Erster Prototyp per Hand entstanden

Die Bereiche Forschung und Musik zusammengeführt hat der FH-Joanneum-Professor Konrad Baumann. In seiner Freizeit selbst begeisterter Hobbymusiker, hat er das Potential der Concheridoo-Prototypen von Franz Schmuck erkannt und den Instrumentenbauer an zuständige Forscherkollegen an der FH Joanneum verwiesen: „Den ersten Prototypen hat der Franz mit der Hand gemacht, aber die Fachhochschule hat dann weitere Prototypen mit maschinellen Fertigungsmethoden angefertigt, denn man muss ja bei einer Serienentwicklung viele Versuche machen, bis es zu einem Serienprodukt kommt.“

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Fertigung mittels Fräsroboter

Seit Abschluss des Forschungsprojekts fräst nun ein 3-D-Kunst-Unternehmen in Leoben aus dicken Holzschichten mittels Fräsroboter jene Einzelteile, die Franz Schmuck dann in seiner Werkstatt in detailreicher Feinarbeit zusammenfügt. „Das sind ungefähr 15 bis 20 Teile in acht Schichten, und ich muss die dann noch weiter bearbeiten, innen ausschleifen. Denn winzige Abweichungen würden dazu führen, dass man da Spalten drinnen hat und da darf nirgendwo eine Luft raus- oder reinkommen, das muss luftdicht sein.“