Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 28.2.2022
Ganz egal, ob „Trommelwirbel“, „Burgfräulein“ oder „Versteckspiel“ – wenn die Seckauer Familie Führer „Activity“ spielt, sind die durch Pantomime, Erklärungen oder Zeichnungen dargestellten Begriffe meist in Sekundenschnelle erraten.
Immerhin haben Maria und Ernst Führer das Spiel 1990 mit dem befreundeten Ehepaar Ulrike und Paul Catty zusammen erfunden: „Uns sind die Spiele ausgegangen, und dann haben wir gesagt: Wir probieren das selbst! Die Hauptinspiration ist dabei immer der Spaßfaktor“, verrät Ernst Führer.
Unzählige Begriffe und keine Langeweile
Nach anfänglichen Zweifeln wollte eine große Spielefirma ihre Idee umsetzen: „Dann haben wir gesagt, so, jetzt brauchen wir 5.500 Begriffe. Das war die Hauptarbeit über die nächsten Monate, es gab viele Testspiele, und dann hat es angefangen zu laufen“, erinnert sich der pensionierte Lokführer an die Anfangszeit des Mammutprojekts zurück.
Längst hat die Familie aufgehört zu zählen, wie viele Begriffe sie für das Spiel schon gesammelt und wie oft sie „Activity“ schon gespielt hat – denn langweilig wird ihr dabei nicht: „Gar nicht – ganz im Gegenteil“, lacht Maria Führer: „Lustig ist es, wenn man bestimmte besondere Wörter hat und sich denkt: Ahja, das war beim Testen auch richtig cool!“
Neue Varianten im Zweijahrestakt
Denn die Familie erfindet im Zweijahresrhythmus immer wieder neue „Activity“-Varianten und testet sie bis zur Perfektion – die neueste entführt ins Home Casino. Schwiegertochter Daniela Führer, fixes Mitglied im „Activity“-Entwicklungsteam, erklärt: „Man kann mit Jetons setzen, man tippt darauf, was die anderen erraten, und dann setzt man einen Tipp – man kann sagen, die erraten nichts, weil die Begriffe so schwierig sind“ – oder sie erraten alles, weil die Familie eben das Spiel erfunden hat.
„Activity“: Ein Spieleklassiker aus Seckau
Es ist mehr als elf Mio. Mal verkauft und in 13 Sprachen übersetzt worden – und es zählt zu den erfolgreichsten Brettspielen aller Zeiten: „Activity“ – ein Spiel, das 1990 in der Steiermark erfunden wurde.
„Eigentlich weiß das aber keiner, weil man nie darüber redet – und dann ist jeder immer sehr erstaunt, weil man aus der Familie kommt“, bleibt Erfinder-Enkelin Elisa Führer bescheiden. Ihr Onkel Florian Führer verrät augenzwinkernd: „Bei manchen Bewegungen weißt du natürlich sofort, was es ist, weil du es schon kennst. Wenn man mit Freunden spielt, übt man sich in Zurückhaltung.“
Glück in der Liebe und im Spiel
Denn gerade die Führers wollen natürlich keine Spielverderber sein. Um zu gewinnen, kommt es natürlich aufs Teamwork an – ist eine harmonische Beziehung Grundlage für gute Gewinnchancen?
„Grundsätzlich ja, aber man kann auch das Gegenteil bemerken: Auch gut harmonierende Paare können im Streit vom ‚Activity‘-Tisch aufstehen“, lacht Ernst Führer. Die Familie jedenfalls hat Glück in der Liebe und im Spiel – an der nächsten „Activity“-Variante wird bereits getüftelt.