„Connect“ von Thea Thea Mengeler
Leykam Verlag
Leykam Verlag
Lesezeichen

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens

Worin liegt der Sinn des Lebens, und wie viel Digitalisierung braucht die Welt? Diese Fragen greift die deutsche Autorin Thea Mengeler in ihrem Debut-Roman „Connect“ auf.

Thea Mengeler erzählt die Geschichte von Ava: Ava ist erfolgreiche Designerin in einer Werbeagentur. Außerhalb ihrer Arbeit ist die Frau, die Ende 20 ist, aber sehr allein und unzufrieden. Da trifft sie ihre ehemalige Studienkollegin Lina, und diese lädt sie ein, sie zum Treffen einer Gruppe zu begleiten: „Wir machen ein bisschen Bewegung“ verspricht ihr Lina, „und danach gibt es Wein“.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 27.2.2022

Weg vom Smalltalk in die Tiefe

„In dieser Gruppe findet sie so ein bisschen das, was ihr in ihrem normalen, beruflichen Leben fehlt. Sie führt Gespräche, die tiefer gehen als der normale alltägliche Smalltalk und findet darin ein Gefühl des Sinns, was ihr früher fehlte“, sagt die Autorin Thea Mengeler.

Diese Sinnfrage beschäftigt ja viele, vor allem junge Menschen, und die Figur der Ava verkörpert die Sehnsucht nach einem anderen Leben, so Mengeler: „Diese Sinnsuche, die ja irgendwie zu allen Zeiten die Menschen beschäftigt – was ist denn da noch mehr. Und gerade jetzt, wo Religion nicht mehr so eine große Rolle spielt – was ich auch durchaus positiv finde –, aber da stellt sich natürlich schon die Frage: Wo findet man jetzt seinen Sinn – ist es in der beruflichen Tätigkeit, oder wo kann man diesen noch finden?“

„Connect“ von Thea Thea Mengeler
Leykam Verlag

Der Digitalisierung eine Abfuhr erteilen

Ava taucht immer tiefer in die Welt dieser Gruppe ein, sie schätzt die Gemeinschaft und ist von dem charismatischen Gründer fasziniert. Das Leben in dieser Gemeinschaft ist der richtige Weg, ist sie überzeugt – ihre Familie und ihre Arbeitskolleginnen befürchten aber, dass Ava in die Fänge einer Sekte gerät. Ein wesentlicher Punkt ist die Absage an die digitalisierte Welt, so die Autorin: „Das spielt eine große Rolle, dass diese Gruppe sagt: Unsere Beziehungen zueinander sind viel zu stark geprägt von dieser Digitalität, und wir als Menschen – sagt diese Gruppe – brauchen auch den persönlichen Kontakt, den Körperkontakt.“

Die Verbundenheit, die der Gruppe und dem Roman den Titel gibt, „das hat den Hintergrund, dass diese Gruppe eben sagt, das Wichtigste für sie ist, dass wir als Menschen miteinander in Verbindung stehen, sowohl körperlich als auch emotional. Also sie sagen, wir müssen zurück zu mehr Nähe.“