Dieter Kunz liebt Fahrräder, und er liebt Aliens, und er hat daraus seine eigene, surreale Welt geschaffen, in die er in seinem Atelier in der Grazer Steyrergasse nun Einblicke gewährt.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 28.2.2022
Transformation aus 50 Fahrrädern
Der Künstler selbst formuliert es ein wenig anders: Er habe kürzlich Besuch von Aliens aus fernen Galaxien bekommen. „Die sind durch das Schlüsselloch rein, und dann haben sie meine Fahrräder gesehen und was ich so mache, und dann haben sie sich total verliebt und dann haben sie sich selbst verwandelt in Fahrrad-Aliens“, sagt er.

Diese Verwandlung erfolgte aber nicht etwa in Lichtgeschwindigkeit – Dieter Kunz hat für seine Bike-Aliens an die 50 Fahrräder zerlegt und sie in zweieinhalb Jahren wieder nach seinen Vorstellungen zusammengebaut: „Die Ritzeln und die Gänge und Hebel – aus denen mache ich neue Sachen.“
Kunz bereitet „Dinner for Aliens“
Die Aliens brauchen nach den Vorstellungen des Künstlers natürlich auch die adäquate Astronautennahrung – dazu gehören etwa „Eisenspaghetti oder Space-Metal-Salad – da habe ich verschiedene Gerichte“. Und wenn die Aliens fein diniert haben, dann kommen sie mit dem weitgereisten Künstler ins Gespräch: „Wir schauen immer ins Weltall – wir wollen expandieren, und die Aliens haben mir angeboten – weil wir sind Freunde geworden –, dass sie mich zum Mars mitnehmen.“

Symbiose mit High Heels
Neben Fahrrädern bewegt sich Dieter Kunz in einem zweiten künstlerischen Sonnensystem – auch High Heels haben es ihm angetan: „Nicht, dass ich sie selber trage, aber ich bin total interessiert. Ich schaue immer Wetterberichte – ich bin total uninteressiert daran, wie das Wetter ist, aber die Damen in den High Heels – das ist es!“
Und manchmal gehen Fahrräder und High Heels auch eine abgespacte Symbiose ein, wie Dieter Kunz am Beispiel eines Hockers beschreibt, dessen Beine in Stöckelschuhen stecken: „Oben ist ein Traktorsitz drauf und aus dem ragen Patronen raus – und wenn man sich draufsetzt und einen Furz lässt, ist man am Mond oben.“

Bis zum Mond hat es Kunz selbst zwar noch nicht geschafft, jedenfalls ist er aber viel in der Welt herumgekommen: 53 Jahre lebte er in Stockholm, sechs Jahre auf Kreta und seit neun Jahren verbringt er jährlich drei Monate in Indien.