Pamela Russmann
ORF
ORF
Kultur

Blick durch die Linse in die Seele der Frau

Die Mürztaler Fotografin Pamela Russmann hat im Lockdown Frauen auf der ganzen Welt zu einem Online-Shooting gerufen – deren Portraits und Gedanken zur Pandemie sind nun in Buchform erschienen.

„Irgendwann geht auch das vorbei“, ist der Titel eines Buches, das nicht nur eine besondere Zeit, sondern auch ein spezielles Projekt von Pamela Russmann abbildet.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 8.3.2022

Online-Shooting mit Tiefgang

Die Mürztaler Fotografin stand mit Beginn der Coronavirus-Pandemie 2020 vor einer Auftragsflaute. Ein Ausflug zu den Eltern auf das Land wurde unvermutet zu einem langem Aufenthalt. Da kam Pamela Russmann auf die Idee, zu einem Foto-Shooting über das Internet aufzurufen.

Pamela Russmann
ORF

Daraufhin meldeten sich zahlreiche Frauen, die wie die Fotografin selbst plötzlich abgeschnitten waren, so Russmann: „Ich war dann sehr schnell gar nicht mehr an den Fotos primär interessiert, sondern eigentlich war ich vielmehr daran interessiert: Wie geht es dieser Frau gerade in ihrem Lockdown, in ihrem Wohnzimmer, in ihrer Küche, mit ihrem Kind, mit ihrem Mann, mit ihrer Arbeit? Wie tut sie mit Home-Schooling und Haushalt?“

Pamela Russmann
ORF

Portraits und Gedanken von Paris nach Oslo

Das Buch vereint dementsprechend sehr persönliche Portraits und Gedanken der Frauen. Entstanden sind diese in zwei Jahren von Graz über Paris bis nach Oslo: „Der Austausch war, glaub’ ich, einfach wichtig, dass man gemerkt hat, man ist nicht alleine.“

Und laut Russmann hätten alle Beteiligten die fröhlichen Zeitfenster genossen: „Es war ein Date, dass man plötzlich hatte; es war ein Programmpunkt, wo man sich anziehen musste, duschen musste; und es war eine schöne Abwechslung, auch eine wichtige Abwechslung von der tristen Pandemiezeit.“

Pamela Russmann
ORF

Persönliche Lehren aus Projekt gezogen

Die Fotografin zog selbst wichtige Lehren aus ihrem Projekt, unter anderem, wie wertvoll persönliche Kontakte sind, wie wenig es bedarf, um zufrieden zu sein, „und wie wirklich zerbrechlich das Leben ist. Wir haben bemerkt, wie haben alle in einer Schein-Sicherheit gelebt und von einem Tag auf den anderen war das Leben komplett anders.“ Russmann würde sich mittlerweile aber wünschen, dass ihr Buchtitel „Irgendwann geht auch das vorbei“ nicht nur für die Pandemie, sondern auch für den Krieg in der Ukraine gilt.