Klären wir gleich einmal den Titel: Was ist denn bitte Eierkratzen? „Ein altes Stinatzer Kunsthandwerk, das wirklich nur mehr von ganz wenigen Damen beherrscht wird“ – und bei dem sehr kunstvoll und vorsichtig rohe Eier mit den unterschiedlichsten Mustern verziert werden.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 27.3.2022
Eine dieser wenigen Damen, die dieses Kunsthandwerk noch beherrschen, ist die Mutter von Inspektor Sifkovits. Der ermittelt nun schon zum dritten Mal in seinem Heimatort Stinatz. Eigentlich war er nach Hause gekommen, um mit seiner Mutter Ostern zu feiern. Doch ein kurzer Anruf von seiner Dienststelle, dem LKA Eisenstadt, bringt seine Pläne für die Karwoche sehr rasch durcheinander: Es gibt einen Toten; gefunden wurde er in seinem Haus, im Solarium – ihm wurde mit einem Eierkratzmesser in den Hals gestochen.
Inspiriert von der eigenen Oma
Die Ermittlungen beginnen also – in der für Sifkovits typischen Art – eben ein bisschen so wie Columbo, der auf kleinste, noch so unscheinbare Details großen Wert legt. Auch äußerlich legt Sifkovits Wert auf Beständigkeit: Er trägt immer ockerfarbige Hose und Ballonmütze, weißes Hemd und graue Strickjacke – praktischerweise hat er diese Kombination gleich zehnmal in seinem Kleiderschrank. Auch seine Vorliebe für Käsepappeltee und seine Abneigung gegen Smartphones sind geblieben – er setzt weiter auf sein altes Klapphandy und handschriftliche Notizen.

Und auch in dem „Eierkratz-Komplott“ ist man sehr schnell wieder vertraut mit Stinatz: „Die Mama der Hauptfigur ist ja eins zu eins meine Oma in Stinatz. Und da ist viel in den Büchern drin, was genau so passiert ist.“ Von seiner Oma hat Thomas Stipsits auch sein Wissen über das Eierkratzen – und sie ist auch auf dem Cover des Buches zu sehen.
Sprechen ist Gold, Schreiben ist Silber
Doch nicht alles ist wirklich so in Stinatz passiert, räumt Stipsits ein: „Die Morde sind frei erfunden, aber gut recherchiert – ich bekomme da Unterstützung von der Kriminalpolizei und der Gerichtsmedizin.“ Und er verrät noch seine doch etwas außergewöhnliche Art des Schreibens: „Ich spreche mir das ganze Buch, vor allem die Dialoge, ins Handy hinein. Ich gehe dann meine Waldrunden und spiele mir das ganze Buch vor. Dann ist die eigentliche Arbeit des Niederschreibens das ‚Unspannendste‘ am Prozess – weil es im Kopf schon fertig ist.“