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Zum Wegwerfen viel zu schade

Aus scheinbar nutzlos gewordenen Dingen aller Art wertvolle Stücke, die noch besser sind als die Ausgangsprodukte, herzustellen – das ist das Ziel beim Upcycling. Handwerkskünstlerin Andrea Radinger aus Leoben weiß, wie’s geht.

Einst Bluejeans – jetzt Handtasche, einst Hosenträger – jetzt Taschen-Henkel: Andrea Radinger hübscht alles auf und verwandelt sogar ausgediente Hosen in pfiffige Röcke. Aus einem Fahrradschlauch zum Beispiel plant die Künstlerin bereits ein Sakko-Detail für ihren Mann – „er ist passionierter Radfahrer“, schmunzelt sie.

„Die alten Stücke erzählen dir was“

In ihrer Kreativitätwerkstatt zaubert die Handwerkskünstlerin mit Techniken wie Siebdruck, Holzmodelldruck oder Malerei Bilder auf Kleidung und veredelt diese noch mit Swarovskisteinen – Upcycling heißt das dann, wenn aus scheinbar Nutzlosem etwas noch besseres wird.

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Hilft alten Dingen auf die Sprünge: Andrea Radinger

„Es ist doch viel spannender, ein altes Stück neu herzurichten, als etwas Neues zu erzeugen. Die alten Stücke erzählen dir was, die haben schon was erlebt. Und ich muss natürlich meine Kreativität mehr fordern, weil ich aus etwas Vorhandenem etwas Besseres machen muss“, verrät Andrea Radinger.

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 16.4.2022

Kreativität ohne Grenzen

Dirndln von Flohmärkten, die sie auch vergrößern kann, haucht die Künstlerin genauso neues Leben ein wie Stoffresten, die als edler Schmuck dienen – für opulente Ketten etwa gestaltet Radinger Textiljuwelen aus Stoffen, „und die haben natürlich kaum Gewicht“, merkt sie an.

Der neueste Upcycling-Schrei: Edle Insekten-Broschen aus allerlei Restbeständen. Mit einer gehörigen Portion Kreativität lässt sich alles aufwerten – auch ein altes Gobelin-Bild, wobei die Handwerkskünstlerin vor wirklich nichts zurückschreckt: Auch eine Hirschlederjacke von einem Hundeflohmarkt wurde gepimpt – „ist mir gut gelungen, oder?“, lacht die Trägerin/Designerin.

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Stolz: Radinger in ihrer Eigenkreation

Daher: Alte Teile, aus welchem Material auch immer, niemals unbesehen in den Müll werfen – und seien sie noch so scheinbar schäbig, betont die Steirerin: „Man muss solche Besonderheiten schon finden, wo Rost drauf ist“ – und die Ideen gehen noch lange nicht aus.