„Der fliegende Holländer“
Oper Graz
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Kultur

„Holländer“ in Graz: Antwort auf Wagners Welt

„Der fliegende Holländer“ gilt als Schlüsselwerk Richard Wagners. An der Grazer Oper wird die Oper mit Werktreue, historischen Kostümen und einem Aussteiger inszeniert.

Wagners erste große Oper vermittelt tiefe Eindrücke in die Empfindungswelt des Komponisten-Genies. Die Geschichte vom verwunschene Seefahrer Holländer, der für seine Erlösung die Liebe und Treue einer Frau bis in den Tod finden muss, wird in der Grazer Oper originaler Fassung auf die schlichte Bühne gebracht.

„Der fliegende Holländer“
Oper Graz

Figuren angefüllt mit Ideologie

„Was wir hier zu bieten haben, ist eine unglaubliche Werktreue. Wir haben historische Kostüme, und wir zitieren das Originalbühnenbild der Fassung, die wir spielen“, so Regisseurin Sandra Leupold.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 23.4.2022

Die Regisseurin lässt auch den Komponisten Richard Wagner auf der Bühne erscheinen, der die Figuren seiner Oper steuert: „Wenn wir zeigen, dass Richard Wagner Figuren nimmt, die er nicht selbst erfunden hat, sondern die er von Heinrich Heine übernommen hat, dass er diese Figuren anfüllt mit seiner Ideologie.“ Das ist es das, was die Inszenierung vermitteln will.

„Der fliegende Holländer“
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Auch „Für Wagner-Einsteiger“

In der Titelrolle ist der amerikanische Bassbariton Kyle Albertson zu erleben, die Rolle der ihm schicksalshaft verfallenen Senta singt die Finnin Helena Juntunen. „Wir haben ganz tolle Stimmen, die sehr genau das treffen, was man bei Wagner braucht. Ich finde, das ist eins sehr spannender und gelungener Wagnerabend, vor allem auch für Wagner-Einsteiger“, meint Dirigent Roland Kluttig.

„Der fliegende Holländer“
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Schockierende Obsessionen und eine Antwort

Die Zuseher dürfen dann auch den Ausstieg einer Figur aus der ihr zugedachten Rolle miterleben. „Wenn diese Figur aus diesem Geschehen aussteigt, weil sie es schockierend findet, dass ein Autor private Obsessionen und Interessen verfolgt, dann sind wir in unserem Abend und unserer Inszenierung“, so Leupold.