„Designfrische“, Designmonat
Thomas Galli-Magerl
Thomas Galli-Magerl
KULTUR

Der Designmonat im Zeichen der Nachhaltigkeit

Der Mai ist in Graz Designmonat, heuer zum 13. Mal von der Creative Industries Styria veranstaltet. Unter dem Motto „Green Transition“ steht heuer nachhaltiges Design im Fokus.

Als Designmonat „wie damals“ soll das Festival heuer nach zwei Jahren CoV-bedingter Einschränkungen werden: Ab 7. Mai stehen an 37 Tagen 100 Programmpunkte auf der Agenda.

Transformation

Dabei dreht sich heuer alles um das Thema „Green Transition“ – also grüner Übergang –, um die nachhaltige Verwendung von Ressourcen, erklärt Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria: „Vor zwei Jahren hat die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das neue europäische Bauhaus ausgerufen: Nur wenn wir eine gemeinsame Kraftanstrengung machen und über alle Bereiche zusammenarbeiten, schaffen wir das – und dem trägt der Designmonat Rechnung. Diese Transformation hat begonnen, und gerade Design und Kreativität können da viel beitragen.“

Ideen für Rohstoffereste

Sichtbar gemacht wird das in den Ausstellungen, die sich heuer großteils rund um das Minoritenzentrum am Mariahilferplatz angesiedelt haben: So holt etwa die Schau „Design everyday“ österreichisches Design an die Oberfläche und fokussiert sich auf Möbel und Alltagsprodukte.

Veranstaltungstipp:

Der Designmonat geht von 7. Mai bis zum 12. Juni in Graz über die Bühne.

Die Ausstellung „Shift Circular Design“ der Initiative ZweckZwei zeigt, wie industriellen Rohstoffen ein zweites Leben eingehaucht werden kann. „Rohstoffe bleiben bei industrieller Fertigung über – sie sind aber kein Müll. Da geht es darum, was kann man mit ihnen machen, welche Produkte kann man herstellen, die auch gebraucht werden“, so Schrempf.

Darüber hinaus zeigt die Ausstellung „Around Autofiction“ im Lendhafen die Aktivitäten der „Cities of Design“ – von Detroit über Turin bis nach Graz – rund um das Thema Mobilität. Im Designform Steiermark am Andreas-Hofer-Platz rückt der Designer und Architekt Martin Mostböck den Sessel in den Focus – er gilt als Königsdisziplin der Gestaltung.

Rund 40 Shops und eine Klinik

Knapp 40 Grazer Shops – vom großen Kaufhaus bis zum kleinen Geschäft – laden im Format „Design in the city“ dazu ein, ihre nachhaltigen und speziellen Produkte zu entdecken – dazu gibt es auch Führungen der Graz Guides.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 29.4.2022

Und die heimischen Kreativen geben im Rahmen des Designmonats nicht nur Einblick in ihr Schaffen, sondern helfen in diesem Zeitraum auch bei Design-Problemen aller Art: In die Girardigasse 1 ist eine „Design Clinic“ eingezogen, in der man sich bei allen möglichen Design-Problemen helfen lassen kann. „Da kann man hingehen und um Hilfe bitten – da kann jedermann, jede Frau hinkommen, und da gibt es Beratung“, so Schrempf.

„Elastisch“ durch die Krise(n)

Die heimische Kreativwirtschaft wurde und wird zwar von den Krisen der vergangenen Monate gebeutelt, beweise aber dennoch eine gewisse Resilienz, so Eberhard Schrempf: „Die Kreativwirtschaft wächst stark, weil sie sehr wendig, klein strukturiert ist. Das macht sie elastisch, und deshalb wächst sie auch.“

Auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) unterstreicht die Bedeutung der heimischen Kreativwirtschaft: „Sie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Steiermark. Sie umfasst 4.800 Unternehmen mit 17.000 Beschäftigten, und diese Branche macht einen jährlichen Umsatz von zwei Milliarden Euro.“ Der Grazer Kultur- und Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler (ÖVP) weist hier auch auf die Bedeutung des neuen Grazer Stadtteils Reininghaus hin, wo auf dem Areal der ehemaligen Tennen-Mälzerei ein Designzentrum etablieren werden soll.