Jäger im Wald
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Jungjäger festigen ihr Wissen in der Praxis

Viele verstehen unter Jagd einfach nur das Erlegen von Wild. Doch dass hinter der Jagd viel mehr steckt, das erfahren Jungjäger jetzt in Leoben in einem einzigartigen Revier, in dem sie einen ganz besonderen Einblick in die Jagd erhalten.

Den Wildbestand optimal zu pflegen und an die natürliche Tragfähigkeit des Lebensraumes anzupassen, das ist die oberste Maxime der Jagd. Und das bedeutet viel Arbeit im Revier.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 28.5.2022

Erste Berührungen mit der Praxis

„Jagd heißt Hege, Pflege und erst dann kommt der Abschuss“, erklärt Jäger Peter Petzner den jungen, frisch ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen. Sie alle haben erfolgreich ihre Jagdprüfung bestanden und sind nun sogenannte Jungjäger. Jede freie Minute verbringen sie derzeit im Lehrrevier, um das in der Theorie erlernte in die Praxis umzusetzen.

Jäger im Wald
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Pflege des Wildes und Versorgung

„Wir kümmern uns um die Betreuung des Waldes, aber wir bereiten auch die Jagd vor, wir putzen den Pirschsteig oder errichten Jagdeinrichtungen, wie etwa einen Hochsitz“, sagt Jungjägerin Christina Ziegerhofer. Auch Wildwiesen müssen gemäht werden, ergänzt Jungjägerin Jennifer Hauer, damit die Kräuter für die Rehe wieder sprießen können.

Jäger stellen Salzleckstein bereit
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Außerdem wird das Wild mit Mineralstoffen versorgt, erklärt Jungjäger Wolfgang Maier. Insgesamt 17 Salzlecken wurden im Wald angebracht. Mit Hilfe der Berufs-Revierjäger werden die Jungjäger eingeweiht, in die Zusammenhänge von Wald und Wild, um eigenständig Verantwortung übernehmen zu können.

Das Gelernte anwenden

Es gehe darum die Theorie in der Praxis zu vertiefen, sagt Herbert Wallner, Bezirksjägermeister in Leoben. Angefangen von der Abschussplanung, über das Thema Jagdhunde, Wildökologie oder Lebensraumgestaltung würden die jungen Kolleginnen und Kollegen hier lernen. „Wenn man vom Jagdkurs rauskommt, fehlt einem die Übung. Vor allem die Wildstücke kann man nicht ansprechen, da fehlt einem die Übung. Man kennt zwar Fotos aber in der Realität ist das gar nicht so einfach“, stellt Jungjäger Michael Nöger fest. Das Lehrrevier sei einzigartig, es gebe verschiedene Arten von Wild. Ein spannendes Revier also, stellt Markus Mößlberger, der Forstrevier-Leiter fest.

„Respekt vor Tier und Natur“

Auch die Begleitung durch Jagdhunde soll erlernt werden. Er ist ein wichtiger Unterstützer bei der Nachsuche nach verletztem oder krankem Wild.

Jungjäger Bernhard Schulnig möchte durch die Ausbildung zum Naturschutz und Tierwohl beitragen, indem er Fleisch selbst erlege und konsumiere. Respekt vor dem Wild und seinem Lebensraum stehe ganz oben. Diese beiden Maxime stehen für die Jungjäger im Lehrjahr im Revier Göss ganz oben.