Im 16. Jahrhundert gab es gerade einmal sieben Häuser in der Gemeinde Straden – darunter auch das Haus Nr. 3, das spätere Friedlhaus, denn im Jahr 1874 kaufen Anton und Franziska Friedl das Haus, erklärt der ehemalige Besitzer Karl Friedl: „Da hat mein Urgroßvater ein Kaufmannsgeschäft errichtet, hat das dann seinem Sohn Karl weitergegeben, der das ganze ausgebaut und zu einer großen Gemischtwarenhandlung gemacht hat, wo es alles gegeben hat.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 7.6.2022
Investor lässt Spirit weiterleben
Einiges an Um- und Ausbauten sollte das ehemalige Friedlhaus im Laufe der Zeit erleben, bevor es 2017 ein italienischer Investor und Bauherr erwarb, es behutsam revitalisierte und zu einem feinen Rückzugsort mit 13 Suiten für Erholungssuchende umbaute, schildert Hotel-Geschäftsführer Ernst Kampel-Kettner: „Die Philosophie ist ja schon gegeben durch den Erhalt des Bestandes, und dann wollten wir einen Mix aus Althergebrachtem und Modernem – das war einfach festzulegen, es geht dann halt ums Detail.“
Kellergewölbe als historisches Juwel
Ein wahres Juwel ist das Kellergewölbe: Schon die dicken Mauern beeindrucken und versetzen in längst vergangene Zeiten. „Das Hotel besteht ja eigentlich aus zwei Häusern, die zusammengebaut sind. Es hat eine Mauer gegeben, und ein Haus war innerhalb der Mauern – das war ursprünglich eine Kaplanei, mehr als 700 Jahre zurück“, weiß Historikerin Christa Schillinger.
Private Kunstsammlung belebt Hotel
Es ist schließlich die zeitgenössische Kunstsammlung des heutigen Eigentümers, die einen wieder ins Jetzt mit nimmt, wo elegantes Ambiente die reiche Kulturgeschichte der Gemeinde charmant unterstreicht. Überall im Haus – in den Suiten, Fluren, in Nischen und beim Frühstück – begegnet man primär österreichischer, europäischer und amerikanischer Gegenwartskunst in Form von Werken gleichermaßen renommierter wie aufstrebender Künstlerinnen und Künstler.