Haslinger-Werke
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Kultur

Fotografische Hommage an Egon Schiele

Die Werke des Malers Egon Schiele inspirieren den Fotografen Joachim Haslinger: Nicht als Kopie, sondern als Hommage an den Maler versteht er seine Fotos. Sehen kann man sie derzeit im Atelier Jungwirth in Graz.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 14.6.2022

Verletzlichkeit und Stärke, Extrovertiertheit und Schüchternheit – das ganze Spektrum einer Persönlichkeit versucht Joachim Haslinger in seinen Fotos abzulichten. Inspiriert sind sie von den Werken Egon Schieles.

„Er war Bahnbrecher ohne Ende“

Schon früh war der Fotograf von der Intensität ihres Ausdrucks und von ihrer Zeitlosigkeit fasziniert: „Das Zeitlose ist der Tabubruch, den Schiele damals begann – auf ganz vielen Ebenen: gegen tradierte Sichtweisen, gegen Rollenbilder, konservative Haltungen. Er war Bahnbrecher ohne Ende“, schwärmt Haslinger, der dem Künstler noch bis Mitte August im Grazer Atleier Jungwirth Tribut zollt.

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Auf die Suche nach den Zwischenräumen geht Haslinger beim Kunstschaffen

Auch Haslinger versucht hinter die Fassaden seiner Modelle zu blicken und ihre „Zwischenräume“ zum Strahlen zu bringen: „Das ist eigentlich das, wo unser Leben stattfindet: in unseren wildesten Träumen, in unseren schlimmsten Ängsten, in unseren Sehnsüchten. All diese Dinge, die wir kaum kommunizieren hinter unseren professionellen Fassaden – dort passiert eigentlich die Essenz des Lebens“, so Haslinger.

Einladung, die Fassaden fallen zu lassen

Schieles Werke liefern Haslinger zwar die Inspiration – entstanden sind daraus aber völlig neue Arbeiten, die beim Betrachten zwischen Fotografie und Malerei changieren: „Es ist eine Themenklammer, die mich fasziniert: Sein Machwerk, sein Themenwerk, aber innerhalb dieser Klammer habe ich versucht, mich unendlich frei zu bewegen. Es ist ein Tribut, aber nie die Idee einer Kopie gewesen.“

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Haslinger im Atelier Jungwirt

Mit einem ganz besonderen Foto begann vor 14 Jahren ein Prozess, der noch lange weiter gehen soll – ein Wechselspiel zwischen Fotograf, Model und Betrachter.

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Das Bild, das zu so vielen weiteren inspirierte

„Für mich sind sie Einladungen, die eigenen Zwischenräume zuzulassen, reinzuspüren, Spaß und Lust zu haben, Freude zu haben, offener zu sein, die Fassaden fallen zu lassen“, so Haslinger. Dieser Einladung folgen, kann man noch bis 13. August im Atelier Jungwirth.