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Die Tierwelt zum Schmunzeln und Staunen

Warum ist das Faultier so faul? Oder wie viele Schnecken werden benötigt, um die Farbe Purpur herzustellen? Die Natur bietet zahlreiche Überraschungen, und Josef Schöchl hat im Buch „Der Rabe und der schlechte Leumund“ einige davon zusammengetragen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 26.6.2022

Kuriositäten und Lustiges aus der Tierwelt erzählt Josef Schöchl in seinem Buch – und dabei benötigt der Autor nicht mehr als zwei Seiten, die den Leser zum Staunen bringen. „Der Rabe und der schlechte Leumund“ ist ein Buch für all jene, die kurze Geschichten mögen und gerne Neues erfahren.

Eine Kostprobe:
„Das Dreifinger-Faultier verbringt praktisch sein ganzes Leben auf Bäumen hängend. Dort frisst es fast ausschließlich Blätter, die im Regenwald zwar im Überfluss vorhanden, aber extrem energiearm sind. Um mit dieser kargen Nahrung überhaupt auskommen zu können, leben Faultiere in einem dauernden Energiesparmodus und bewegen sich daher sehr wenig und wenn, dann besonders langsam. Einmal in der Woche müssen sie vom Baum heruntersteigen, um ihren Kot abzusetzen. Dann legen auch die Motten, die im Fell der Faultiere leben, ihre Eier in den frischen Kot. Aus diesen Eiern entwickeln sich wieder Motten, die beim nächsten Toilettengang bequem zurück auf die Faultiere gelangen können. Die Motten wiederum liefern durch ihre Ausscheidungen die Grundlage, dass im Fell der Faultiere Algen wachsen können, die ihnen die typisch grün schimmernde Färbung und somit eine perfekte Tarnung im dichten Blattgrün verleihen. Das Gastrecht für Motten und Algen gewähren die Faultiere aber nicht ganz uneigennützig. Die Algen sind energiereich und werden daher von den Faultieren als Ergänzung zu ihrer kargen Blattnahrung gern gefressen.“

Cover Der Rabe
Verlag Anton Pustet

Solche und ähnliche Geschichten erzählt der Tierarzt Josef Schöchl buchstäblich von A bis Z – von Apothekerskink bis Zitronenfalter. Dieser ist zwar in Sachen Ernährung eine Diva – als Raupe frisst er ausschließlich die Blätter des Kreuzdornstrauchs –, beim Überwintern ist er aber hart im Nehmen, wie eine weitere Geschichte im Buch zeigt.

Aber auch welche Tiere praktisch ständig schwanger sind, warum manche Termiten ihre Bauten streng in Nord-Süd-Richtung bauen, und warum der Mähnenwolf immer wieder für Drogenalarm im Zoo sorgt, ist im Buch „Der Rabe und der schlechte Leumund“ von Josef Schöchl nachzulesen.