Ausstellung Ukraine
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Kultur

Ukrainische Künstler beleuchten den Krieg

Die Neue Galerie in Graz bietet bereits einen Vorgeschmack auf das Kunstfestival „steirischer herbst“, das am 22. September startet. Ukrainische Videokünstlerinnen zeigen unterschiedliche Positionen zum Krieg in der Ukraine.

„Ich bleibe hier, bis sie aufhören zu schießen. Ich gehe nirgendwo hin. Ich verändere mich nicht gern“, sagt Vera Derewjanko. Seit ihrer Flucht aus ihrem Heimatort wohnt die Ukrainerin im Flüchtlingslager an der Grenze zwischen der Ukraine und der Republik Moldau. Die Geschichte der 72-Jährigen wird zurzeit in der Neuen Galerie Graz gezeigt.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 5.7.2022

Wie weit ist der Krieg entfernt?

Unter dem Titel „Ein Krieg in der Ferne“ widmet sich die aktuelle Ausstellung der Ukraine. „Es ist doch ein Krieg in der Ferne, weil es ist für uns hier im Westen schwer zu verstehen, wie das sein kann“, sagt herbst-Intendantin Ekaterina Degot. Blickt man jedoch rund 100 Jahre in die Geschichte Osteuropas zurück, so ist der Krieg in der Ukraine gar nicht so fern: „Da gab es den Krieg in Galizien, das war ein Teil des österreichischen Imperiums. Dort waren österreichische und deutsche Truppen“, schildert Degot.

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Vera Derewjanko erzählt von ihrem Leben im Flüchtlingslager

Die Ausstellung geht also einer zentralen Frage nach, sagt Peter Peer von der Neuen Galerie: “Wo liegen eigentlich die Ursachen? Wie tief liegen die Ursachen, und wie weit gehen sie in der Geschichte zurück?" Und diese Geschichte beleuchten sieben Künstlerinnen und Künstler mit Videoinstallationen – sie alle kommen aus der Ukraine.

„Wir genießen das Sonnenlicht“

"Solche Konflikte, wo verschiedene Ethnien aufeinandertreffen, die über Jahrhunderte miteinander in Verbindung gestanden sind, das können, glaube ich, nur Menschen beurteilen, die aus dieser Geschichte herauskommen“, sagt Peer.

Die Ausstellung ist als Prolog des heurigen steirischen herbstes gedacht. Das Kunstfestival wird auch ab Ende September den Krieg in den Mittelpunkt stellen: „Wenn der Knopf dummerweise gedrückt wird, wird die ganze Welt in der Hölle sein. Aber trotzdem, wir genießen das Sonnenlicht. Es ist wunderschön“, sagt Vera Derewjanko.