Sendungshinweis:
„Steiermark heute“; 17.7.2022
Mit der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ gelang einem damals noch unbekannten Andrew Lloyd Webber in den 1970er-Jahren der Durchbruch – heute ist der Brite der wohl erfolgreichste Musical-Komponist aller Zeiten. Dass seine Musikerzählung über die letzten Tage Jesu Christis heute noch aktuell oder gar ihrer Zeit voraus sein kann, beweist das Ensemble der „Musicalfestspiele Hartberg“.

„Es könnte prophetisch sein“
Wie modern die Premiere sein würde, ahnte wenige Tage davor niemand im Ensemble: Durch den krankheitsbedingten Ausfall des Hauptdarstellers sang Regisseurin Julia Petrovitz die Rolle des Jesus – eine Frau als Messias. „Es fühlt sich sehr besonders an, seine Rolle zu spielen. Da können wir schon ein bisschen stolz sein in Hartberg“, so Petrovitz.
„Das könnte prophetisch für die Kirchen sein. Es wäre eine Riesenchance und Gelegenheit, wenn die Kirche anknüpfen könnte, und Frauen könnten auch wunderbar Pfarren führen und Gottesdienste feiern“, meinte dazu der Hartberger Pfarrer Josef Reisenhofer.

Musik, die unter die Haut geht
70 Profis und Laien aus der Region beweisen im wunderschönen Schlosshof, dass Jesus auch ein moderner Kassenschlager sein kann – mit Ohrwurmqualität. „Die Musik geht den Jugendlichen wirklich unter die Haut und wird auch dem Publikum unter die Haut gehen“, so Intendant Alois Lugitsch. „Es ist mir eine Ehre, hier mitzuspielen, das geht allen so“, sagte Philipp Faustmann, der den Judas spielt.

Nicht aus der Zeit gefallen
„Eine Geschichte herzunehmen, die nahezu jeder auf der Welt kennt und daraus eine Rockoper zu machen, ist an sich schon etwas sehr besonderes“, meint Marie-Theres Villgratter – sie spielt die Maria Magdalena. „Uns geht es auch darum zu zeigen, dass so eine Geschichte nicht aus der Zeit fällt“, so Petrovitz. Die Musicalfestspiele Hartberg strahlen mit „Jesus Christ Superstar“ bis 29. Juli.