Papst Benedikt XVI. begrüßt bei seiner Ankunft im Erzbischöflichen Palais in der Wiener Innenstadt die Ministrantinnen und Ministranten am Sonntag, 9. September 2007.
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Religion

30 Jahren Frauen im Gottesdienst-Dienst

Vor 30 Jahren – im Juli 1992 – hat die katholische Kirche Ministrantinnen offiziell zugelassen: Papst Johannes Paul II. bestätigte Mädchen und Frauen in diesem Amt. Hier kommen Ministrantinnen der ersten Stunde zu Wort und Mädchen, die jetzt ministrieren.

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„Guten Morgen Steiermark“, 17.7.2022

Heutzutage ist es ein ganz normales Bild: Sonntags zieht der Pfarrer in Kirche ein, begleitet von Ministranten und Ministrantinnen. Mittlerweile gibt es sogar mehr Mädchen als Buben, die ministrieren. Vor 30 Jahren wurde in der katholischen Kirche das festgeschrieben, was vorher schon in vielen Pfarren gelebt wurde – dass Mädchen und Frauen ministrieren dürfen. Leicht hatten es die Ministrantinnen nicht immer.

Anfangs gab es Ressentiments

Vor allem die älteren Pfarrer wollten damals nicht, dass Mädchen ministrieren – bis der Priester in den Ruhestand ging, veränderte also auch die offizielle Bestätigung des Papstes nichts, erzählt Franziska, die von Anfang an dabei war: „Es ist ein neuer Priester gekommen, und wir sind sofort zum neuen Pfarrer und haben gesagt, jetzt wollen wir. Wir mussten 13 Jahre alt sein dafür, aber wir waren die Ersten.“

Dann gab es außerdem noch immer negative Rückmeldungen von den Kirchenbesuchern: Es hat geheißen, man wäre als Mädchen nicht in der Lage zu ministrieren. „Eine nicht sehr schöne Geschichte war die, dass die Mutter einer Familie ganz klar kommuniziert hat, dass, wenn Mädchen anfangen zu ministrieren, ihre Buben aufhören würden – und die Buben haben dann aufgehört“, erinnert sich Franziska.

Papst Benedikt XVI. begrüßt bei seiner Ankunft im Erzbischöflichen Palais in der Wiener Innenstadt die Ministrantinnen und Ministranten am Sonntag, 9. September 2007.
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„Es sind alle willkommen“

Heute sind Ministrantinnen sogar in der Überzahl. Die Vorurteile gegenüber den Mädchen sind also mit der Zeit verschwunden. Jetzt gebe es keinen Unterschied mehr zu spüren, sagt Klara, die schon seit der Erstkommunion dabei ist: „Es dürfen alle alles machen, und es sind alle willkommen“, so Klara.

Für die Jüngeren ist es kaum vorstellbar, dass es früher keine Mädchen als Ministrantinnen gab. Die Volksschülerin Hanna hat davon noch nie gehört, ebenso Klara: „Das hab nicht gewusst, und ich finde es ziemlich schade, denn warum sollen Mädchen das nicht machen dürfen?“ Hanna findet das einfach „komisch“.