Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 18.7.2022
Wie Kunst und Natur einander ergänzen und sich verbinden, zeigt der Grazer Kunstgarten seit 2004: Der im allerbesten Sinne verwunschene Garten von Irmi und Reinfried Horn feiert zwischen Enten, Blumen und Bäumen immer wieder neue Kunst. Derzeit zu sehen sind Rosen-Stillleben von Anais Horn zum Werden und Vergehen der wundersamen Blumen und Holzskulpturen von Birke Gorm, versteckt im Geäst und nur durch deren Zungen verbunden.

Gegen den Optimierungszwang
Mittendrin heißt es Haltung bewahren, denn Erwin Schwentner ist mit einer Auswahl teils ganz neuer Skulpturen und dazugehörigen Heften eingezogen: Er regt diesmal zum Nachdenken über das Faulsein an, in einer Welt der steten Optimierung und Geltungssucht. „Bei der Faulheit brauche ich nichts, das ist ökologisch sinnvoll. Es ist ein lustbetonter Lebensstil, ich bin anspruchslos, habe zeit zum Nachdenken – viele gute Dinge, die mit der Faulheit zu verbinden sind, die ja so verteufelt wird“, so Schwentner.
Vom Gartenzwerg des Diktators über den Wutbürger bis zur Heldenverehrung ist der Zwillingsbruder in seinem Werk die Ironie. „Das ist eine gewisse Subversivität, die darin steckt. Nichts korrodiert so sehr in der Gesellschaft wie das Lachen und die Heiterkeit“, so Schwentner.

Affen für die Stadt
Viel Ironie und Subversivität steckt auch oft in der Streetart. Natur in der Stadt war das Motto eines Wettbewerbs des Möbelhauses Leiner, das zum 50er nicht nur Terrasse und Passage verschönern wollte, sondern vor allem junge Kunst fördern – unter gut 20 Einreichungen überzeugten Gernot Passaths Affen.
„Einer der Punkte, die mir wichtig waren, war, dass Natur in der Stadt nicht zu wörtlich genommen wird. Denn ich finde, in Graz könnte man mehr Fassadenbegrünungen machen, da muss man nicht Blumen malen“, so Passath. Die Passage ist jederzeit zu besichtigen, die Terrasse zu den Geschäftszeiten.