Er wäre letztes Jahr 100 Jahre alt geworden – nun werden die Skulpturen und Plastiken aus Stein, Holz, Ton und Metall des Wiener Bildhauers Josef Pillhofer im Kunsthaus Mürz ausgestellt.
Der Mensch als Grundprinzip
"Er hat sehr früh den Menschen als Grundprinzip angesehen und von dort die Maßverhältnisse abgeleitet. Er hat zwar die Reduktion immer weiter getrieben, aber gleichzeitig auch immer wieder sehr realistisch gearbeitet“, beschreibt Günther Holler-Schuster, der Kurator der Ausstellung, Pillhofers Werke.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 20.7.2022
Prominente Einflüsse aus Frankreich und seines Lehrers Fritz Wotruba waren Pillhofer Basis und seine Weiterentwicklung ein einzigartiger Weg. Holler-Schuster bedaure die geringe Wertschätzung des Bildhauers: "Pillhofer ist durchaus etwas unterschätzt und würde sich eine größere Bedeutung verdienen.“
Zerrissene Kunst
Das Groteske und Zerrissene zieht sich hingegen durch die Werke des Malers Franz Yang-Močnik: „Poetik des Fragments“ betitelt er seine Werkauswahl – eine Mischung aus frühen und neuen Zeichnungen. Močniks Menschendarstellungen sind geprägt von Deformationen und Verzerrungen. Unvollendete Werke, die grotesk und zerrissen scheinen – der Rest soll im Kopf der Betrachter entstehen, kann weitergesponnen und vollendet werden.
Lange hat sich der gebürtige Kärntner Močnik dem Kunstmarkt eher verwehrt: „Im Zustand des ewigen Experimentierens wurde zu wenig Energie verwendet sich zu präsentieren, sich zu outen mit seinen Sachen.“. Er lebt vielmehr eine Haltung des Laissez-faire und des Spontanen: "Man ist natürlich als Maler immer auf der Suche, und so wird man dann auch fündig“ und hüpft schon mal aus dem Bus, um Reste auf Plakatwänden zu fotografieren – Fragmente, die seine Kunst einzigartig machen.