„Mörder Pointen“ – Cover
Ueberreuter-Verlag
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Echte „Mörder Pointen“ von Leo Lukas

Der steirische Kabarettist Leo Lukas lässt in seinem neuen Buch Kaberettisten töten – ein ungewöhnlicher Kriminalroman, der mit Stil, Witz und Charakteren überzeugt.

„Schade, dass du tot bist. Dadurch verpasst du einiges. Zum Beispiel, dass man auch als Leiche noch im Weg sein kann.“ So beginnt Leo Lukas seine „Mörder Pointen“. Der erste Tote ist ein Kabarettist, der nach seinem Auftritt in Linz tot aus dem Hafenbecken gefischt wird. Später trifft es einen beim Wiener Klinik-Clown-Festival, und schließlich kommt eine Kabarettistin mit dem Auto unter sehr fragwürdigen Umständen ums Leben.

Schrecklich unterhaltend

Als ersten Verdächtigen nimmt die Polizei den Auftragskiller Bravo ins Visier. Auch der Stimmakrobat Peter „Pez“ Szily, der alle drei Opfer gut kannte, verdächtigt ihn sofort und nimmt Kontakt zu Bravo auf – und fühlt sich schließlich auch selbst bedroht. Die skurrile Kontaktaufnahme, getränkt in schwarzen Humor und die zahlreichen Anspielungen auf Ereignisse in Österreich, unterhalten beim Lesen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 24.7.2022

Aktuelles Geschehen

Die Geschichte beinhaltet Korruption, Machenschaften von Immobilienhaien, die geplante Errichtung von Chalet-Dörfern in der West- und Südsteiermark; natürlich kommt auch die CoV-Pandemie nicht zu kurz, die das Schaffen von Kabarettisten und andere Bühnenkünstlern stark eingeschränkt hat. Minigolf spielt ebenfalls eine Rolle, und jedes Kapitel beginnt mit einem Witz – oft mit einer mit einer eher flachen Pointe.

Steirische Einflüsse

Schauplätze sind unter anderem der Schwarzl-See und die Grazer Kasematten; auch die handelnden bzw. ermordeten Personen aus der heimischen Kabarettszene sind durchaus wieder zu erkennen. Leo Lukas erklärt aber, dass er die Personen, denen seine Mordopfer nachempfunden sind, zuvor um Erlaubnis gebeten habe.

„Mörder Pointen“ – Cover
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Der in der Steiermark geborene Leo Lukas arbeitete als Lokalreporter, Kulturkritiker und Kolumnist. Er hat die österreichische Kabarettszene maßgeblich beeinflusst und erhielt Preise wie „Salzburger Stier“, den Österreichischen Kaberettpreis „Karl“ und das „Goldene Buch“.

Das 2020 erschienene Buch „Mörder Quoten“ ist der Vorgänger seines neuen Kriminalromans. Hat man den erste Krimi nicht gelesen, könnte man anfangs leicht verwirrt sein – das legt ich aber nach den ersten Kapiteln.