Die rund 180 Kilogramm schwere Sonde „Solar Orbiter“ soll am frühen Morgen des 10. Februar vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (USA) aus starten
ESA/ATG MEDIALAB
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Volle Sonnenkraft voraus!

„Mit der Kraft der Sonne gegen die Klima- und Energiekrise“ ist der Lösungsansatz von Heinz Kopetz’ gleichnamig aktuellen Buch – eine hoffnungsvolle Pflichtlektüre für alle, die in der Krise noch eine Chance auf Veränderung sehen.

Nach all den vielen Hiobsbotschaften der letzten Zeit tut so ein Satz gut: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit der Sonneneinstrahlung die Energieversorgung zur Gänze durchführen können." Es gehe nur darum, das Bewusstsein zu schaffen, dass es möglich ist und „das dann möglich rasch umzusetzen“, so der steirische Biomasse-Experte Heinz Kopetz. In seinem neuen Buch werden Konzepte beschrieben, wie die Versorgung mit Wärme, Mobilität und Strom aussehen sollte, um bis 2040 gänzlich aus den fossilen Energien auszusteigen.

Eine strahlende Lösung

Die Sonne strahlt energetisch ungefähr 10.000 Mal so viel Energie auf die Erde, als wir benötigen, und die Technologien, sagt Heinz Kopetz, seien nicht nur schon erfunden, sondern würden sich ständig weiterentwickeln: Mit thermischen Solaranlagen kann man sogar im Winter Wärme produzieren, und Photovoltaikanlagen sind im Moment sowieso der Renner schlechthin.

Ursprung der regenerativen Energiequellen

Auch die anderen regenerativen Energiequellen sind sonnengetrieben: „Wasserkraft haben wir nur, weil die Sonne Wasser verdunstet, es regnet, und dann können wir es nutzen. Auch die Windenergie leitet sich von der Sonnenenergie ab, denn durch die Sonnenstrahlung erwärmt sich die Erdoberfläche unterschiedlich, das führt dann zum Luftaustausch und dann zur Windenergie" so Kopetz und ergänzt: „Auch die Umgebungswärme, die wir über Wärmepumpen nutzen, leitet sich von der Sonnenenergie ab.“ Schließlich sei Biomasse nichts anderes als gespeicherte Sonnenenergie.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 31.7.2022

Leicht verständlich – nicht minder eindringlich

Heinz Kopetz, der ehemalige Direktor der steirischen Landwirtschaftskammer und Obmann des Weltbiomasseverbandes, kommt in seinem Buch ohne allzu viel technisch-physikalisches Fachvokabular aus, sodass das Buch auch für Laien angenehm zu lesen und leicht zu verstehen ist – weniger eindringlich wird es deswegen aber sicher nicht.

„Jede Krise ist eine Chance“

Wer sich durch die 450 Seiten schmökert, bekommt einen wissenschaftlich fundierten Basis-Überblick über das große Thema Energie sowie etliche Vorschläge für die Dekarbonisierung im Allgemeinen bzw. für die Verbesserung der persönlichen Energiebilanz im Speziellen.

„Mit der Kraft der Sonne gegen die Klima- und Energiekrise“ – Cover
Braumüller Verlag

Kopetz zeigt sich optimistisch: „Jede Krise ist auch eine Chance, und die Chance ist jetzt, dass wir mit aller Kraft – deswegen auch der Titel – und mit größtmöglicher Beschleunigung die erneuerbaren Energien ausbauen." Die aktuelle Energiekrise hätte viele Menschen aufgerüttelt und ins aktive Tun gebracht.

Eine nachhaltige Pflichtlektüre

"Wir haben uns zu sehr nur nach dem Gewinnstreben ausgerichtet und zu wenig an Sicherheit, an Nachhaltigkeit und an Klimaschutz gedacht.“ Die Aufgaben seien groß, aber nicht unbewältigbar, ist Heinz Kopetz optimistisch – die Pflichtlektüre zu lesen, wäre ein Schritt in die richtige Richtung.