Nur 300 Einwohner hat der südoststeirische Ort im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, der nun Schauplatz eines ganz besonderen Kunstprojektes ist: „Hiesig“ lautet der Titel der „Ausstellung“, die vom Jahr 2072 aus fiktive Rückblicke auf das Dorfgeschehen werfen will.
Das Dorf wird zum Museum
Erzählungen und Erinnerungen der „Hiesigen“ spielen eine wesentliche Rolle. Dabei verwandelt sich das ganze Dorf in ein Heimatmuseum, das aus Erzählungen und Erinnerungen der Dorfgemeinschaft entstanden ist.
„Es ist ein Blick, der die Probleme oder die Fragestellungen von Gemeinschaften thematisiert. Ein Dorf ist dabei eine spezielle Form der Gemeinschaft. Für uns ist Hainersdorf ein Beispiel für eine Art des Zusammenlebens“, so Ed Hauswirth von der Künstlergruppe „Hiesig“.
Viele unterschiedliche „Ausstellungen“
Besucherinnen und Besucher müssen durch die ganze Ortschaft spazieren, um das gesamte Kunstprojekt zu erleben. Im alten Kühlhaus zum Beispiel wird mit virtuellen Geschichten und Bildern die Nutzung des Hauses damals thematisiert; geknüpft an die Fleischdebatte von heute.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 9.8.2022
Ein verlassenes Gasthaus wird im Kunstprojekt als „Kulturhaus der Zukunft“ inszeniert. Ein weiterer Teil der Kunstaktion „Hiesig“ ist der Hainersdorf Frauenchor. Dieser hat ein Volkslied rund um einen Mordfall vorbereitet, der im frühen 20. Jahrhundert die Ortschaft erschüttert hat. Eine von vielen Geschichten, die im Dorf bis heute nicht vergessen sind und nun als Performance über die Bühne gehen.
Die Ausstellung zeigt ebenfalls im alten Gemeindeamt Dias, Fotos und Erinnerungsstücke der Menschen, welche früher in der Gemeinde gelebt haben. Reales wird mit Erzählungen und virtuellen Szenen vermischt.