Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Kultur

Es werde Licht: Das „Klanglicht“ in Graz

Bereits zum siebenten Mal geht heuer in Graz das „Klanglicht“, das „Festival of Sound and Vision“, über die Bühne. Geplant sind optische Klang- und Lichtinstallationen quer durch die Stadt vom Uhrturm bis zu den Reiningshausgründen.

Mit dem „Klanglicht“ kehrt ein nächtliches Ereignis zurück, „das einen veränderten Blick auf die Stadt schaffen wird“, so Geschäftsführer Bernhard Rinner bei der Programmpräsentation: Zwischen dem ältesten Stadtteil, dem Schloßberg, und dem jüngsten, den Wohnquartieren im früheren Brauerei-Areal von Reininghaus, soll unter anderem eine Lichtbrücke entstehen.

Wieder im öffentlichen Raum

Dabei findet Veranstaltung wieder im öffentlichen Raum statt, nach jener 2021 im Eggenberger Schlosspark. Das Klanglicht hat dieses Mal zwei Standorte, nämlich den Schloßberg und Reininghaus, ersterer „mit dem Uhrturm als historisch bekanntem und aufgeladenem Ort“; dazu kommen noch Installationen in den Kasematten des Schloßbergs sowie in den Stollen und im Dom im Berg.

Das „Klanglicht 2021“ – im Schlosspark des Grazer Schlosses Eggenberg
APA/ANDREAS STANGL
Im Vorjahr fand das Festival in Schlosspark des Grazer Schlosses Eggenberg statt

„Lichtbrücke zwischen dem Alten und dem Neuen“

„Wir schlagen eine Lichtbrücke zwischen dem Alten und dem Neuen, es gilt beide Stadtteile zusammen mit den Künstlern neu zu entdecken“, so Rinner. Dabei wird das Event als ein nachhaltiges veranstaltet – man setze auf verstärkten Öffi-Verkehr zwischen Innenstadt und Reininghaus mittels der Straßenbahnlinie 4. Für diese werde an den Veranstaltungsabenden von 18.00 bis 23.00 Uhr ein verdichteter Takt mit zusätzlichen Tramgarnituren eingezogen; zusätzlich setze man auf den Radverkehr zwischen den Veranstaltungsorten. Extra Autoparkplätze in der Innenstadt und bei Reininghaus werde es nicht geben.

„Klanglicht“

Das Klanglicht findet vom 27. bis zum 29. Oktober in Graz statt.

15 Installationen

Von 15 Installationen seien 13 gratis zugänglich, für die beiden Events im Dom im Berg („Limo“) und in den Schloßbergstollen („Das Einräumen von Licht“) werde man aber Time-slots und Tickets verkaufen: 13 Euro koste das für einen Erwachsenen, 7 Euro für Kinder, unter sechs Jahren ist der Eintritt frei, so Rinner. Mit einem Ticketerwerb habe man gleichzeitig auch freie Fahrt aus der ganzen Steiermark nach Graz und auf den Graz Linien.

Programmkuratorin Birgit Lill sagt, die 15 Standorte mit ebensovielen Installationen würden von 14 Künstlern bzw. Künstlerkollektiven bespielt; neun davon sind Graz-spezifisch entwickelt worden. Amanda Parer, deren Hasen 2019 die nächtliche Innenstadt bevölkerten, werde heuer zwei Werke innerhalb der unmittelbaren Sichtachse zwischen Berg und Brauquartier inszenieren, in Auseinandersetzung mit der „Fragilität der Natur“.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022
Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss
Das war das „Klanglicht“-Festival 2022

Eine Installation gibt es im Herbersteingarten am Schloßberg, weitere im Rahmen von „Fantastic Planet“ an mehreren Plätzen im Reininghauspark.

Die Geschichte der Branntweinfässer

Die Lichtbrücke zwischen Schloßberg und Reininghaus wird der Finne Kari Kola spannen, der schon weltweit mit Lichtspielen etwa an Küstenabschnitten „Land art“ betrieb. „In Finnland hat man ja viel Möglichkeit, in der Dunkelheit zu gestalten“, so Lill launig. Antonia Manhartsberger setzt sich im Reininghauspark mit der Geschichte der dort befindlichen Branntweinfässer auseinander.

Auch die „Nachbarn“ wurden in die Gestaltung von Klanglicht miteinbezogen: Der Studiengang Communication, Media, Sound und Interaction Design der nahen FH Joanneum wird sich mit „Growth“ einer Art ortsspezifischem Lichtballett über Reininghaus widmen.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 27.10.2022

Der Uhrturm wird zur Lichtskulptur

"Mit dem Kollektiv „Mo:Ya“ hat es heuer endlich geklappt, sagt Lill: „Diese verwandeln den 28 Meter hohen Uhrturm mit dem Projekt ‚Chronos‘ in eine Lichtskulptur. ‚Chronos‘ bezieht sich auf das Uhrwerk im Inneren, die Klangwelt dazu kommt von ‚Seismo‘ aus Graz“, schildert die Programmkuratorin.

In den Kasematten inszeniert der deutsch-britische Künstler Sebastian Kite mit „Inner Outer, Other“ eine andere Welt. In den Stollen setzt sich Miriam Prantl in neun Stationen mit dem Höhlengleichnis von Platon auseinander. Im Dom im Berg baut der Katalane Antoni Arola in „Limbo“ mit Licht, in den optischen Konstrukten können Besucher „wandern, eintreten, aussteigen“.

Klanglicht 2022
Klanglicht/Mathias Kniepeiss

Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP) sagt, die Idee, den Spannungsbogen alt und neu in den Stadtteilen zu verbinden, hatte man schon in der Vergangenheit, wurde aber leider durch die Pandemie Corona unterbrochen. Die Energiefrage stellte sich der Stadtrat gleich selbst: „Darf man in Zeiten einer Energiekrise Licht und Klangkunst zelebrieren? Ja, dazu bekennen wir uns.“ Zudem habe man gerade in einer Stadtregierungssitzung Energiesparmaßnahmen beschlossen, mit denen man den Verbrauch von Klanglicht ein bisschen kompensieren wolle.