Violinistin
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Ukraine improvisiert mit der Steiermark

Der in Graz beheimatete „Verein zur Förderung und Verbreitung Neuer Musik“ bringt seit Jahren experimentelle Klänge nach ganz Europa. Heuer hätte die Reise durch die Ukraine führen sollen – aufgrund des Krieges wurde das Programm nach Graz verlegt.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 18.9.2022

Zwölf ukrainische Musiker kamen nach Graz, um hier gemeinsam mit steirischen Künstlern zu improvisieren. “Das Herausfordernde daran ist, dass es auch wenn es spontan ist, nach einem Stück klingt, das resoniert. Dass es stimmig wird und Energie macht“, schildert Sängerin Annette Giesriegl. Die Künstler spielen ohne Noten und ohne vorgefertigte Stücke.

Projekt durch Krieg abgeändert

„Ich finde das einfach schön und sehr gesund. Mit Improvisation kann man auch viele böse Gefühle ausspielen und es klingt immer gut“, sagt Komponistin Alyona Pynzenyik. Improvisation sei auch völkerverbindend. So waren zwei Tage lang mehr als 30 Musikerinnen und Musiker aus der Steiermark und aus der Ukraine gemeinsam auf der Bühne im Universalmuseum Joanneum.

Ukraine meets Styria
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Improvisation im Universalmuseum Joanneum

Geplant war das Projekt „Ukraine meets Styria“ eigentlich anders, sagt Josef Klammer vom „Verein zur Förderung und Verbreitung Neuer Musik“: „Unsere Absicht war, mit dem Zug zu fahren von Lemberg über Kiew nach Charkiw. In jedem dieser Orte hätten wir Konzerte mit dort ansässigen Musikerinnen und Musikern gegeben.“ Aufgrund des Krieges sind nun ukrainische Improvisatorinnen und Improvisatoren nach Graz eingeladen worden.

Ein Projekt, das so in der Ukraine lange nicht möglich gewesen wäre, erzählt Computermusiker Nick Acorne: „Zu diesem Zeitpunkt gab es in Österreich schon Aktionismus und unterschiedlichste Experimente, die in der Ukraine einfach verboten wurden durch die Sowjetunion.“