In der Josefinenhöhle bei Peggau wurde Anfang des 20. Jahrhundert jenes jungsteinzeitliche weibliche Skelett gefunden. Inzwischen weiß man, dass es mit einer Datierung von 5.600 Jahren das älteste, nahezu vollständig erhaltene menschliche Skelett der Steiermark ist – das macht „Peggi“ um rund 300 Jahre älter als Ötzi.
Sterbealter wurde mit Molekulartechnik errechnet
Peggis Sterbealter wurde mit anthropologischen Merkmalen festgestellt, das sind Abnützungsmerkmale am Körper, erklärt Silvia Renhart, Anthropologin am Universalmuseum Joanneum. Mithilfe von Molekulartechnik konnte man dann in Zusammenarbeit mit deutschen Kolleginnen ein genaues Alter von 52,8 Lebensjahren festlegen – mehr dazu in Älteste Steirerin „museumsreif“ (10.8.2022).

Mit der Sonderausstellung im urgeschichtlichen Museum Peggau ist die älteste Steirerin nun in ihre Heimat zurückgekehrt – in den Wäldern rund um Peggau lebte sie nämlich gegen Ende der Jungsteinzeit. „Wir haben die Siedlung zwar noch nicht gefunden, aber sie ist sicher nicht so weit weg“, sagt Renhart. Peggi war in der Kupferzeit schon sesshaft – Tierzucht, Getreide oder der Anbau von Feldfrüchten gehörten zu ihrem Alltag; gemeinsam mit ihrer Gruppe nutzte sie alles, was die Umgebung zum Überleben hergab.
Relikte vom Neandertaler bis zum Homo sapiens
Trotz ihres beachtlichen Alters ist Peggi im urgeschichtlichen Museum aber dennoch das jüngste Exponat – neben Relikten von den Neandertalern bis zum Homo sapiens; steinzeitliche Waffen und Werkzeuge sind ebenso zu sehen, beispielsweise der Schädelknochen eines Höhlenbärs oder ein Mammut-Stoßzahn.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 26.9.2022
Im Museum werden die Funde aus Höhlen präsentiert und deren Geschichte erzählt – sie stammen aus der bekannten Lurgrotte oder der Repolust- und Badlhöhle. „Es sind hier die ältesten Siedlungsspuren Österreichs zu sehen“, so die Anthropologin. Das Skelett von Peggi ist noch bis Ende Oktober im Urgeschichtlichen Museum Peggau zu sehen, dann kommt sie zurück ins Depot des Universalmuseums Joanneum.