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„Daniel Düsentriebs“ aus der Steiermark

Die Steirerinnen und Steirer sind geistreiche Erfinder, das zeigt sich auch an den neuesten Erfindungen aus unserem Steirerland – so beispielsweise ein neues Fieberthermometer, eine Methode, um mit dem Rauchen aufzuhören oder ein verbessertes Windrad.

Das Windrad neu erfinden – nichts Geringeres hat der Grazer Physiker Markus Schlagbauer vor. Vor Jahren saß er vor einem Windrad und dachte sich: „Das könnte und sollte man doch besser machen. Kompakter, effizienter.“ Seine persönliche Lösung: Windpaneele.

Windpaneele nach dem Vorbild von Solarpaneelen

Optisch erinnern die Windpaneele an klassische Solarpaneele, funktionieren aber ganz anders und nicht nur, wenn die Sonne scheint: „Über ein Gitter wird ein elektrisches Feld aufgebaut. Dieses elektrische Feld dient dazu, dass man Ladungen dagegen strömen lässt – durch den Wind getrieben. Dadurch entsteht Energie. Die Ladungsträger selbst werden aus den Wassermolekülen der Luft produziert und diese treffen auf eine Ladungstrennungsmembran.“

Nach demselben Prinzip erzeugen laut Markus Schlagbauer übrigens auch Gewitterwolken ihre Energie: „Dort treffen Wassermoleküle auf Hagelkörner und werden dabei ionisiert. Dadurch kommt es schlussendlich zu diesen unglaublichen Energien, die zu einem Blitz führen.“

Bald sollen Privathaushalte Windpaneele haben

An der „steirischen Blitzidee“ arbeitet seit mittlerweile zwei Jahren ein vierköpfiges Team. Wind sei zweieinhalb Mal länger verfügbar als Sonne, und genau das wolle man nützen. Das große Ziel? Möglichst bald möglichst viele Privathaushalte mit Windpaneelen auszustatten. „Rechnerisch genügen vier Quadratmeter Windpaneele, um einen Haushalt zu versorgen. Zum Vergleich: Man braucht 20 Quadratmeter Photovoltaik-Paneele, um einen Haushalt zu versorgen. Das heißt, mit einem Quadratmeter kann man das Fünffache eines Photovoltaikpanels erzeugen.“

Könnte man – denn noch ist das Grazer Startup „Renegery“ in der Entwicklungsphase, für die ein Millionenbudget gefragt ist. Denn um die Windpaneele zu realisieren, ist noch einiges an Materialforschung notwendig. Aktuell werde nach Investoren gesucht; das Team hofft auf Förderungen, idealerweise aus der Region.

Zigarette bitter machen

Wer sich zum Beispiel gerade schlechten Gewissens seine Zigarette angezündet hat, der könnte wiederum auf ein neues, kleines Hilfsmittel zurückgreifen, das ungefähr ein Drittel so groß wie eine Zigarettenpackung ist: Die Zigarette wird vor dem Rauchen hineingesteckt und mit Bitterstoffen angereichert – Woche für Woche ein bisschen mehr.

Der Grazer David Eibel hat die Idee in den eigenen vier Wänden ertüftelt, weil er selbst mit dem Rauchen aufhören wollte: „Anfangs hat es Experimente in der Küche gegeben, mit allen möglichen Bitterstoffen. Weil da habe ich gewusst, dass das ein interessanter Ansatz sein kann, und das hab ich einfach so ausprobiert.“

Drei Jahre dauerte es schließlich, bis der Zigarettenverbitterer namens „Quismo“ fertig entwickelt wurde. Bald will der Erfinder auch nach Frankreich, Spanien und Großbritannien expandieren.

Pflaster zum Fiebermessen

Einen Geistesblitz hatte auch das Team hinter einer Grazer Kinderwunsch-App mit dem Entwickeln eines Fieberthermometers in Form eines smarten Pflasters. „Der große Unterschied ist der, dass wir kontinuierlich messen können. Wir messen alle fünf Minuten: Man klebt den Patch unterm Arm ein und der misst ab dann alle fünf Minuten. Und der speichert das dann intern. Und man selbst liest das dann aus wann immer man möchte mit dem Handy“, erklärt Steadytemp-Appdesignerin Lisa Klaffinger. Mittlerweile lassen sich auch alle Daten auf Wunsch mit den behandelnden Ärzten teilen.