Kinder probieren aus
ORF
ORF
Wissenschaft

Grazer CoSA lässt sich auf „Wirr:Wahr“ ein

Etwas wirkt auf anderes, und dieses wirkt zurück – dieses Prinzip findet sich auf atomarer Ebene ebenso wie in der Kommunikation. Wie unerlässlich das für das Verständnis der Welt ist, ist Thema von „Wirr:Wahr“ im Grazer Center of Science Activities (CoSA).

Die für Jugendliche ab zehn Jahren gestaltete Schau im Joanneumsviertel nähert sich den vielfältigen Netzwerken, die unsere Welt bestimmen, aus den Blickwinkeln verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen – von der Neurowissenschaft, der Physik, Chemie bis zur Sozialwissenschaft. In interaktiven Stationen, Installationen, Bildern und Modellen können sich die Besucher dem Verständnis von Netzwerken und Strukturen annähern.

Ausstellung CoSA Wirr Warr
ORF
Die Ausstellung „Wirr:Warr“ lädt zum Angreifen ein

Dabei gilt die Devise „Anfassen erwünscht“. CoSA-Projektleiter Jörg Ehtreiber erklärt: „Das Entscheidende ist, dass wir hier interaktive Modelle zeigen können, die ein bisschen anregen, die tiefer gehen in der Erklärung und natürlich auch Spaß machen sollen.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 3.11.2022

Feuernde Neuronen im Mäusehirn

Der Funktionsweise des Gehirns zum Beispiel: Dieses besteht aus rund 100 Milliarden Neuronen, aber keine dieser Zellen ist unabhängig von den sie umgebenden, sondern hat rund 10.000 Kontaktpunkte zu anderen Nervenzellen. In diesem Netzwerk aus rund 100 Billionen Verbindungen können sie die vielfältigen Signale aus der Umwelt weiterleiten und so eine Verarbeitung im Gehirn und Reaktion darauf ermöglichen. In der neuen Ausstellung im Grazer CoSA kann man in einem Video die Arbeit der Neuronen in Echtzeit beobachten – anhand eines Mäusegehirns.

Ausstellungstipp

Die Ausstellung „Wirr:Wahr – Wie wir über Vernetzung die Welt verstehen“ ist bis zum 2. Juli 2023 im Center of Science Activities (CoSA) im Grazer Joanneumsviertel zu sehen.

Selbstorganisierende Systeme

Am Beginn der Ausstellung wurde ein Doppelpendel installiert, das in seiner einfachen Konstruktion veranschaulicht, wie schon kleinste Veränderungen in der Startanordnungen komplett unterschiedliche Verläufe des Pendelausschlages erzeugen. In einer Installation von vier Metronomen auf einer schwingenden Oberfläche kann man beobachten, wie die dabei freigesetzte Energie dazu führt, dass das ursprünglich chaotisch hin und her schwingende System letztlich im Takt schwingt. An einer anderen Station können Besucher – wenn sie öfter in die Ausstellung kommen – Metallsalzen in Natriumsilikatlösung beim selbstorganisierten Wachsen zusehen.

„Auf Menschen wirken Netzwerke durch ihre Komplexität oft wirr und undurchschaubar. Wenn wir uns mit ihnen beschäftigen, können sie uns aber helfen, die wahre Beschaffenheit der Welt zu erkennen“, erklärte Ausstellungsplaner Uwe Neuhold, der die Sonderausstellung im CoSA gemeinsam mit dem Wissenschaftskollektiv Biotop und dem Grazer Kindermuseum Frida & Fred umgesetzt hat.