Flucht, Krankheit oder Sucht: Sechs Laien-DarstellerInnen bringen im Grazer Schauspielhaus ihre persönlichen Wendepunkte auf die Bühne. „Ich führte mehrere Leben parallel – für meine Sicherheit“, so einer der Interpreten während des Stücks.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 4.11.2022
Probenprozess öffnete Augen
Es sind sehr intime und berührende Einblicke, die das Werk dem Publikum gewährt. „Gerade am Anfang, als wir uns noch nicht so gut kannten, hat man schon überlegt: Wie viel soll ich von mir preisgeben? Durch den Probenprozess hat man die Wendepunkte der anderen erlebt, und ich habe begonnen, mehr von mir preiszugeben. Es war ein Loslassen während dem Prozess“, erklärt Florian Gamillscheg, ein weiterer Darsteller.

Aus dem Entstehungsprozess des Werkes war einiges mitzunehmen – auch Schauspielerin Renate Eichberger erkannte für sich selbst einen Mehrwert: „Jeder hat sein Pinkerl zu tragen, und jeder hat seine Wendepunkte, und es gibt nichts, wofür man sich schämen muss – man muss darüber reden: Das ist für mich ein ganz wesentlicher Punkt.“
Miteinbeziehung realer Erlebnisse
Zum Beispiel über das Thema Flucht – eine Erfahrung, die die ukrainische Regisseurin Natasha Syvanenko selbst im Frühjahr machen musste: „Als Erstes muss man seinen Wendepunkt akzeptieren, weil je mehr man auszuweichen versucht, desto tiefer kommt man hinein. Und dann muss man überlegen: Was kann ich jetzt tun?“

Mitkommen auf diese berührende Reise auf der BürgerInnen-Bühne, kann man im Haus drei des Grazer Schauspielhauses.