Fritz Dittlbacher Buch
Ueberreuter Verlag
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Spaziergang durch die Welt der Fakten

In der TV-Sendung „Studio 2“ beleuchtet Fritz Dittlbacher regelmäßig die historischen Hintergründe zu aktuellen Ereignissen. Nun gibt es diesen Blick hinter die Kulissen der Geschichte auch in Buchform zum Nachlesen.

„Warum in Wien das Römische Reich unterging und Vorarlberg nicht hinterm Arlberg liegt“ heißt das Buch – ein durchaus sperriger Titel, wie auch der Autor Fritz Dittlbacher zugibt: „Ich fand es ganz lustig einmal wider die Erwartung zu gehen. Die erste Idee war das ganze ‚Geschichten aus der Geschichte‘ zu nennen und das war doch ein bisschen zu allgemein und dann sind wir auf die Idee gekommen, einen Frage zu stellen, wo die Leute sagen: ‚Aha, warum war das so?‘.“

Unterhaltsame Fakten, keine Meinungen

Ganz und gar nicht sperrig sind die Geschichten, die der promovierte Historiker in seinem Werk zum Besten gibt. Er selbst will seine Geschichten als „Spaziergang durch die Welt der Fakten“ verstanden wissen: „Das soll wirklich ein Spaziergang sein – es soll nicht was Schwieriges sein, was Anstrengendes sein, sondern relativ angenehm und unterhaltend Fakten vermitteln und nicht nur Meinungen.“

Fritz Dittlbacher
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Der Nikolaus als Retter vor dem Bordell

So legt der Autor politische und historische Fakten genauso dar, wie etwa Erklärungen und Hintergründe zu unseren Feiertagen. Zum Beispiel schreibt Fritz Dittlbacher über die Geschichte des Nikolaus. So weiß man, dass es im 4. Jahrhundert nach Christus einen Bischof Nikolaus in Myrha, in der heutigen Türkei, gab. Er hat Seeleute vor dem Untergang gerettet und sein Erbe an die Armen verteilt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 13.11.2022

Eine Legende hat ihn aber besonders gemacht: „Er hat erfahren, dass es einen armen Mann gab in seiner Gemeinde, der so arm war, dass er seine drei Töchter an ein Bordell verkaufen wollte und der Bischof Nikolaus ist dann am Abend am Haus der drei Töchter vorbeigegangen und hat Goldklumpen ins Zimmer hineingeworfen durchs offene Fenster und dadurch hat nicht mehr die Notwendigkeit bestanden, dass sie ans Bordell verkauft werden.“ Aus Nikolaus wurde schließlich auch Santa Claus – wie es dazu gekommen ist und was ein amerikanischer Softdrink- Produzent damit zu tun hat, wird in dem Buch ebenfalls erklärt.

Die Faszination der Monarchien

Ein weiteres Kapitel befasst sich mit Monarchien und der Faszination, die gekrönte Häupter auf uns ausüben: „Weil man auch über diese Personen interessantes erzählen kann und die Geschichten dann auch oft so märchenhaft sind – märchenhaft schön, aber auch märchenhaft traurig. Zum Beispiel über unseren letzten Kaiser Karl, den Letzten, der dann in Madeira gestorben ist.“

Ein weiteres Kapitel unter dem Titel „Österreichisches Labyrinth“ beschäftigt sich mit heimischer Geschichte und politischen Besonderheiten, außerdem findet man hier unter anderem eine Erklärung, warum Österreicher auf größerem Fuß leben, als die Bayern und wie die Messung der Zeit entstanden ist. Und selbstverständlich findet der Leser auch Antworten auf die Fragen, warum in Wien das Römische Reich unterging und Vorarlberg nicht hinterm Arlberg liegt.