Josef Schrenk
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LIFESTYLE

Drechseln für Herz, Hand und Hirn

Seit Jahrzehnten drechselt Josef Schrenk in seiner Werkstatt in Passail. Mit Spinnrädern hatte er einst begonnen, jetzt hat er sich auf Spielzeug und vor allem auf Kugelschreiber aus Holz spezialisiert. Er wolle beschäftigt bleiben, sagt der Altbauer.

Sendungshinweis „Steiermark heute“; 14.1.2023

Ein kleiner Ofen hält die gemütlich Werkstatt von Josef Schrenk in Haufenreith in Passail warm. Dort hat der Altbauer vom Moarhof Hechtl schon seit beinahe sechs Jahrzehnten sein Refugium, wo er schöne Dinge aus Holz anfertigt.

Josef Schrenk
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Start mit Spinnrädern

„Angefangen habe ich vor fast 60 Jahren. Hier in diesem Raum stand eine alte Drechselbank von meinem Großonkel. Da habe ich halt probiert, wenn der Winter eiskalt war und man draußen nichts machen konnte. Angefangen habe ich mit Spinnrädern. Zuerst habe ich zwei pro Jahr geschafft, mittlerweile habe ich insgesamt rund 100 Spinnräder gemacht“, so Schrenk.

Mittlerweile drechselt Josef Schrenk auch Spielzeug, etwa Holzkreisel. Dabei muss er sehr genau arbeiten, damit sie sich schön drehen. „Das Wuchtige geht gleich, aber es muss alles passen und sich leicht bewegen. Wackeln darf nichts“, so der 84-jährige Altbauer.

Schreibgeräte aus Holz
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Schreibgeräte aus heimischen Hölzern

„Ich habe auch Teller und Schüsseln gemacht, die haben die Damen dann mit Bauernmalerei verziert. Mittlerweile bin ich bei Schreibgeräten gelandet“, so Schrenk. Dafür verwendet er heimische Hölzer: „Ich verwende die heimischen Hölzer wie Esche oder Eibe. Früher habe ich mehr mit Olivenholz gearbeitet, da habe ich in Wien auf dem Naschmarkt Schneidbretter gekauft und die dann wieder verarbeitet.“

Schreibgeräte aus Holz
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„Hier habe ich zu denken und zu tun“

Das Werkzeug in der urigen Werkstatt stammt zum überwiegenden Teil noch vom Großonkel. Nur die Drechselbank wurde erneuert. Das Drechseln halte ihn jung, so Schrenk: „Geld, aber vor alle Arbeit und Beschäftigung braucht man als älterer Mensch. Die Nase ist immer voll vom Staub, aber so bin ich hier und habe ein bisschen was zu denken und zu tun mit den Fingern.“

Gerade in den Wintermonaten zieht sich Josef Schrenk besonders gerne in seine gemütliche Werkstatt zurück – wo er sich über viele Stunden seinem Hobby widmen kann.