„Man wirkt einfach anders, wenn man einen Hut trägt. Man braucht schon etwas Mut, weil man das Gefühl hat, dass die anderen Leute auf der Straße einen doch beobachten. Aber das ist gar nicht so“, meinte Verena Fink.
Der Hut aus dem Backrohr
Die Steirerin pendelt zwischen Küche und Wohnzimmer – hier befindet sich der Hutstumpen, auf dem alles beginnt und der Hut geformt wird. Noch feucht muss er dann wieder in die Küche für den nächsten Arbeitsschritt und so geht das stundenlang hin und her, wobei die Grazerin in Sachen Utensilien sehr nachhaltig arbeitet: „Ich kann alles aus meiner Küche verwenden: Pfanne, Glas, Backrohr“, lachte Fink.
Wobei sich im Backrohr übrigens öfter ein Hut als ein Kuchen befindet. Denn die Grazer Modistin lässt – seitdem sie das Hutmacher-Handwerk für sich entdeckt hat – ihrer Fantasie vorzugsweise mit Vintage-Materialien täglich freien Lauf: „Ich war immer auf der Suche nach etwas, das mich erfüllt. Durch Zufall habe ich im Internet die Modisten-Ausbildung entdeckt und seitdem lässt es mich nicht mehr los!“
Gänsefedern, Tüllblüten, Netze und Bänder – bei der Fertigung ihrer Haarreifen und Spangen kann sich Verena Fink so richtig austoben. Wahre Kunstwerke – der Kopfschmuck für sämtliche Anlässe und vor allem raffiniert ausgestattet.
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 21.1.2023
Das gewisse Etwas
Ob Hut oder Haarreifen – jedes einzelne Stück ist ein Unikat, das – hat sich Frau einmal für ein Stück entschieden – jeder Hutträgerin das gewisse Etwas verleiht. Dasselbe gilt natürlich auch für die Herren, die sprichwörtlich auf Schirm, Charme und Melone setzen.
Besonders elegant wirkt ein sogenannter Fascinator – doch wie bleibt der so schön schräg am Kopf? „Das wird auf einem Haarreifen befestigt“, verriet die Expertin. Ob auffällig oder schlicht – der Hut ist für die Grazerin jedenfalls mehr als nur ein schützendes Accessoire: „Ich glaube, dass ein Hut die Haltung verändert: Man wird größer. Und geht vielleicht auch etwas mutiger durchs Leben!“