Kunstwerk
ORF
ORF
Kultur

Von Krieg, Monstern und Klängen

Monsterähnliche Wesen sind zurzeit in der Akademie Graz zu sehen, während in der Galerie im Quartier Leech Werke zum Ukraine-Krieg ausgestellt werden. Das Museum für Geschichte wiederum geht der Frage nach, welche Bedeutung Klänge haben.

Was macht eigentlich den Klang eines Ortes aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich Thomas Felfer vom Grazer Museum für Geschichte: „Wenn man Klänge erforscht, ist man sehr schnell beim Menschen. Und für mich als Kulturwissenschaftler ist das Interessanteste: Wie werden Klänge wahrgenommen?“

Anhand von St. Lambrecht schildert das Museum für Geschichte, wie Klänge einen Ort prägen. Besonders wichtig ist dabei laut Felfer der Glockenklang: „Murray Schafer, einer der Klangforscher, sagt, die Reichweite des Glockenklangs definiert auch das Gemeindegebiet.“

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 23.1.2023

Aber auch die Dialekte oder die Landwirtschaft prägen den Klang eines Ortes und haben sich über die Jahrhunderte verändert. Mit Virtual Reality und mit diversen Klangkörpern bietet das Museum eine sehens- und hörenswerte Geschichtsstunde.

Eine Aufarbeitung von Kriegsgeschichte

Ein Einschnitt in die Geschichte war der Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022. Wolfgang Grinschgl nahm sich dieser Thematik nun künstlerisch an: „Er hat dann aber auch Kriegsbilder aus dem Zweiten Weltkrieg für sich entdeckt, die denen ganz ähnlich waren. Und wir sehen hier, wie sich auch Kriegsgeschichte wiederholt“, so Alois Kölbl vom Galerie Quartier Leech.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Kunstwerk
ORF
Kunstwerk
ORF
Kunstwerk
ORF
Kunstwerk
ORF
Kunstwerk
ORF
Kunstwerk
ORF

In der Galerie im Quartier Leech korrespondieren Grinschgls Werke mit Linolschnitten von Katharina Windisch – Ausgangspunkt ihrer Darstellungen waren Knochen. „Der Knochen ist nur mehr erahnbar, das Skelett ist nur mehr erahnbar. Aber vielleicht ist es genau dieses Moment, das eine große Rolle spielt, dass sich Inneres hier in Äußeres kehrt“, erklärte Kölbl.

Superexistenzen als Spiegelbild menschlicher Probleme

In der Akademie Graz treten schließlich eine polnische und eine italienische Künstlerin mit imaginären Wesen in Dialog. „Die Gemeinsamkeiten sind eigentlich eine gewisse Art von Monstrosität und Vernetzung“, sagte Andreas Heller von der Akademie Graz.

Camilla Alberti verarbeitet Industrieabfälle zu Skulpturen, Malgoscharta Markiewicz wiederum erschafft eine spinnenähnliche Superexistenz. „Eine Ermächtigung, die sich über unser Dasein in der Gesellschaft, also vielleicht sogar über das typisch Menschliche und über die Probleme, die wir auch machen, in der Gesellschaft und auf der Erde, hinwegsetzen“, führte Heller fort.