Elevate Festival 2019
Elevate Festival
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Kultur

19. Grazer Elevate-Festival mit großen Namen

Unter dem Motto „(Unlikely) Alliances“ – (unwahrscheinliche) Allianzen startet am 1. März die 19. Ausgabe des Grazer Elevate-Festivals. Als hochkarätige Diskurs-Gäste werden der slowenische Philosoph Slavoj Zizek und die Schweizer Autorin Sibylle Berg erwartet.

Nach zwei der Pandemie geschuldeten Festivalausgaben im Sommer kehrt Elevate wieder zu seinem regulären Frühjahrstermin zurück: Bis 5. März soll im Heimatsaal des Volkskundemuseums eifrig unter anderem über gesellschaftliche und individuelle Veränderungsprozesse, Aktivismus, digitale Welt und Demokratie und Netzpolitik diskutiert werden.

Starphilosoph auch im Livestream zu sehen

Auf dem Podium erwartet werden unter anderem die österreichische Klima-Aktivistin Lena Schilling (Fridays for Future Österreich), der kanadische Sci-Fi-Autor Cory Doctorow und der ehemalige ORF-Korrespondent Raimund Löw.

Der Großteil des Diskursprogramms findet wie immer bei freiem Eintritt statt. Das Interesse an dem für 4. März angekündigten Vortrag des slowenischen Starphilosophen Slavoj Zizek war indes so groß, dass dessen Auftritt aus Platzgründen in das Orpheum verlegt werden musste. Wegen der trotz Vorstellungsausverkauf ungebrochenen Nachfrage entschied sich die Festivalleitung, Zizeks Beitrag unter dem Titel „Only A Catastrophy Can Save Us“ auch via Livestream auf der Festival-Homepage zugänglich zu machen. Der zweite Festival-Star, die Autorin düsterer Erfolgsromane Sibylle Berg, wird bei der Festivaleröffnung am 1. März, ebenfalls im Orpheum, „Anregungen für unser (zukünftiges) Zusammenleben“ liefern.

Klangzauberin Barbieri bespielt Schloßberglift

Das Musikprogramm, das sich über die gesamte Länge des Festivals erstreckt, wartet wie immer mit einem bunten und vielschichtigen Mix aus heimischen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern auf. Die bereits für vergangenes Jahr geplante, aus Italien stammende Klangzauberin Caterina Barbieri und der polnisch-amerikanische Elektronik-Guru Bogdan Raczynski beherrschen die Festivalbühne am 3. März mit ihren atmosphärischen Klanglandschaften. Barbieri liefert auch die neue Musik für die beiden Schloßberglifte – ihr Beitrag folgt auf spezielle Klangkulissen von Jimi Tenor und Brian Eno, die in den vergangenen drei Jahren in dem Lift zu hören waren.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 14.2.2023

Zu weiteren spannenden musikalischen Interventionen erwartet werden die New Yorker Industrial-Noise-Künstlerin Margaret Chardiet alias Pharmakon, das norwegische Elektrofolk-Duo Naaljos Ljom sowie drei Acts des progressiven ugandischen Electronic-Labels Nyege Nyege. Freunde des gehobenen Post-Pop werden sich auf das amerikanisch-britische Duo Panda Bear & Sonic Boom freuen.

Im Kunstprogramm des Festivals zu erleben gibt es zudem drei sich mit der Flüchtigkeit auseinandersetzende Klanginstallationen des in Wien lebenden Künstlers und Komponisten Andreas Trobollowitsch: In „When the music is over/melt in peace“ etwa wird die Musik von zwei aus Eis gefertigten Schlagzeugerfiguren erzeugt, deren herabfallende Tropfen und Teile im Schmelzprozess auf zwei verschieden gestimmte Trommeln treffen.

Musikalischer Ausklang statt Abschlusskonzert

Bespielt wird auch der öffentliche Raum: Unter anderem dienen acht historische, aus Gusseisen gefertigte, rund um die Grazer Innenstadt positionierte Stadtplanrahmen verschiedenen Künstlern und Kollektiven als Projektionsfläche für ihre Ideen zum Festivalthema. Das Kunstprogramm findet übrigens im Rahmen der eben erst gestarteten Neuauflage der von der EU geförderten internationalen Festival-Kooperation „Re-Imagine Europe“ statt.

Anders als bei den bisherigen Elevate-Ausgaben wird es am letzten Festivaltag, am 5. März, kein großes Abschlusskonzert, sondern lediglich einen musikalischen Ausklang in Form einer „Daytime Party“ mit DJ-Sets und Livemusik geben. Das Diskursprogramm endet am Samstag mit Slavoj Zizeks Vortrag.

Ein musikalisches Highlight außerhalb des Kernfestivals ist für 7. Juli geplant: Der Berliner Klassik-Elektronik-Grenzgänger Nils Frahm wird dort zu einem seiner wenigen Auftritte in Europa in diesem Jahr erwartet.