Ausstellung Thomas Henke
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Kultur

Religiöse Fragen im zeitgenössischen Porträt

Das Grazer KULTUM zeigt derzeit Film- und Videoinstallationen von Thomas Henke. Der Medienkünstler und Regisseur widmet sich in seinem filmkünstlerischen Schaffen seit Jahrzehnten vor allem der Porträtierung.

Es sind Gedanken aus den Tagebüchern der 29-jährig in Auschwitz ermordeten Jüdin Etty Hillesum, die die Schauspielerin Martina Gedeck im Filmwerk „Samstagnachmittag, 12 Uhr“ liest.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 20.2.2023

Das Werk ist eine verzweifelte und dabei gefasste Auseinandersetzung mit dem menschenunwürdigen Schicksal. 25 solche Porträts rund um existenzielle Bewältigung zeigt der Münchner Medienkünstler Thomas Henke nun in seiner Retrospektive im Grazer KULTUM.

Religiöse Fragen

„Er ist eigentlich Bildhauer, und als Bildhauer ist er Medienkünstler geworden und hat versucht, Porträts zeitgenössisch zu formulieren. Es sind Antworten, die tief in religiöse Fragen hineingehen“, sagte Johannes Rauchenberger, Leiter des KULTUM.

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„Film der Antworten“ heißt etwa eine Auseinandersetzung mit dem Lebenskonzept von Benediktinerinnen – und in der Porträtserie „1.13“ lässt Henke Persönlichkeiten über die Endlichkeit reflektieren. „Dafür sind wir natürlich als Haus für Gegenwartskunst und Religion zuständig“, so Rauchenberger.

Dreidimensionale Installationen

Eingebettet sind Henkes Arbeiten in Modell-Werke von Lorenz Estermann – dreidimensionale Architektur- und Rauminstallationen, die auch den Film „Die letzte Zuflucht“ aus dem Jahr 2019 prägten. Die leere Stadt ist das tragisch-aktuelle Symbol für die Frage nach dem inneren Schutzraum.

Für Rauchenberger steckt in der Ausstellung eine besondere Intention: „Das Ziel dieser Ausstellung ist es für mich, sensibel zu werden auf die Tiefen der eigenen Existenz.“ Zu sehen sind die filmkünstlerischen Porträtarbeiten in der Ausstellung „Cinema Altera – das andere Kino“ im Grazer KULTUM.