„Letzter Tropfen“ – Cover
Haymon
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Der Altaussee-Krimi geht in die nächste Runde

In seinem bereits zehnten Altaussee-Krimi schickt Herbert Dutzler Franz Gasperlmaier wieder zu einer kniffligen Ermittlung aus. „Letzter Tropfen“ ist der Titel des Jubiläums-Krimis.

Gasperlmaier hätte diesmal wirklich anderes zu tun, als sich um Leichen und Mörder zu kümmern, denn er hat sich ein paar Tage freigenommen: Der Sohn ist mit der Familie aus Kanada zu Besuch, und die Tochter heiratet, doch eine Model-Castingshow, die direkt am See gedreht wird, macht Gasperlmaier einen Strich durch die Rechnung. Das Fernsehteam macht ziemlich viel Mehrarbeit – zuerst durch die notwendigen Verkehrsbeschränkungen und Umleitungen, und dann wird noch eines Morgens die Leiche des Set-Fotografen im See gefunden.

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Steiermark“, 24.2.2023

Aus dem echten Leben gegriffen

Auf die Idee, eine Model-Castingshow nach Altaussee zu holen, ist Dutzler bei der Verfilmung seines ersten Krimis gekommen: „Das hat in mir so Ideen ausgelöst: Es wäre doch spannend, einmal einen Krimi zu schreiben, der im Milieu ‚Film und Fernsehen‘ spielt. Ich bin dann draufgekommen, dass natürlich solche Castingshows immer sehr konfliktbeladene Veranstaltungen sind, und das ist für einen Krimi immer ideal. Und dann habe ich das Glück, dass meine Lektorin und auch meine Schwiegertochter regelmäßig diese Castingshow schauen und mir als kompetente Beraterinnen zur Seite gestanden sind. Dann habe ich zufällig auch noch eine dieser Shows gesehen, die am Wasser gedreht worden ist – das war zwar in Mykonos, aber ich habe mir da einiges abschauen können. Wie setzt man so eine Show um, wenn sie im und am Wasser spielt? Ob das dann Meer oder See ist, ist eigentlich egal.“

Ein Entwicklungsprozess beim Protagonisten

Der erste Krimi mit Franz Gasperlmaier in der Hauptrolle erschien 2011. Bis heute hat sich diese literarische Figur doch verändert – sie ist gereift, findet ihr Schöpfer: „Die literarische Figur ist zunächst einmal als humoristische und eher ungeschickte und ins Fettnäpfchen tretende Figur entstanden, hat sich aber, als ich sie besser kennengelernt habe, immer mehr geändert. Sie gehorcht immer mehr, sie hört immer mehr auf das, was in ihrer Umgebung vorgeht. Sie ist aus ihrer Umgebung auch immer mit neuen Entwicklungen konfrontiert, wo sie irgendwie reagieren muss darauf. Und ich finde, sie hat sich schon einigermaßen entwickelt, hin zu jemandem, die mehr kommuniziert, mehr mitdenkt, vor allem, was ihr Verhältnis zu Frauen betrifft.“

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Auch in der Familie gibt es Entwicklungen, die eine große Herausforderung für Gasperlmaier bedeuten: Sein Sohn lebt mit Frau und Kind in Kanada, und seine Tochter heiratet eine Frau. „Er hat aber eigentlich weniger Probleme mit der Familie selber als mit der Außenwirkung. Das heißt, er fürchtet, was werden die Leute dazu sagen? Was werden die Kollegen bei der Polizei dazu sagen? Wie ist das, wenn man das jemandem erklären muss? Es ist ihm immer peinlich, aber ich finde, ich hoffe, er wächst daran“, erzählte Dutzler.

14 Bücher in zwölf Jahren

Davon wird man sich wahrscheinlich schon bald überzeugen können, denn eine Fortsetzung ist geplant. Der zehnte Krimi in einer Reihe sei aber schon etwas Besonderes, sagte Dutzler: „In zwölf Jahren zehn Bände plus vier andere Romane – das finde ich ganz respektabel, und da bin ich schon ziemlich stolz drauf, muss ich ganz ehrlich sagen.“