Wenn im Jodelkurs Vokabel durchgenommen werden oder die Härte eines Eis verhandelt wird, dann hatte wohl Loriot seine spitze Feder im Spiel: „Seine Rollen sind immer verdutzt und überrascht vom Leben, und das ist, finde ich, der gewisse Reiz daran“ schwärmt Darstellerin Yvonne Beck.
Hommage an einen großen Humoristen
So legte Loriot das humoristische Brennglas auf die Gesellschaft in ihrer gesamten Breite. „Die Tragik der Figuren besteht ja darin, dass sie ständig an die Grenzen ihrer Gutbürgerlichkeit stoßen“, sagt Regisseur Christoph Theussl.

„In Loriots Texten werden immer wieder Stereotype verhandelt, Archetype eigentlich, wie etwa der Dialog der beiden Herren im Bad“, sagt Regisseur Theussl.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 12.3.2023
Sketches und Texte kommen auf die Bühne, die tief im kollektiven Humorbewusstsein verankert sind, die aber vom Theaterensemble ins Hier und Jetzt transferiert werden, berichtet Yvonne Beck: „Loriot ist ja schon ein bisschen älter, und das merkt man auch in den Texten – was die Männer- und Frauenrollen betrifft. Wir wollten das etwas auflösen, auch manchmal umdrehen.“

Nach Karl Valentin 2020 wird nun eines zweiten großen Sprach- und Gedankenakrobaten im Theaterzentrum Deutschlandsberg gedacht. Loriots kurze Ausschnitte aus dem alltäglichen Leben, die daraus resultierenden Missverständnisse und die verzweifelten Versuche der Protagonistinnen und Protagonisten nach Schadensbegrenzung haben längst schon einen eigenen Platz im kollektiven Bewusstsein des deutschsprachigen Bildungsbürgertums gefunden, freut sich das Ensemble.