Marisa Mell
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Kultur

„Magic Marisa“ verzaubert erneut

Als „österreichische Sophia Loren“ wurde sie weltberühmt – die steirische Schauspielerin Marisa Mell. In den 60er- und 70er-Jahren zählte sie zu den begehrtesten Frauen des europäischen Films. Das Graz Museum entdeckt „Magic Marisa“ jetzt erneut.

In der Reihe In Referenz (Diagonale) zeigte erst kürzlich die Diagonale drei sehr unterschiedliche Filme mit Marisa Mell: „Nachtlokal zum Silbermond“ (Regie: Wolfgang Glück) stammt aus dem Jahr 1959 und schildert die Geschichte von fünf jungen Frauen, die als Sängerinnen oder Tänzerin Karriere machen wollen – es war der erste Streifen, in dem die Grazerin eine Hauptrolle spielte.

Später entstand der Actionfilm „Gefahr: Diabolik!“ (1968, Regie: Mario Brava), in dem Mell als blonde Verführerin eingesetzt wurde. Aus den 70er-Jahren stammt „Casanova 6 Co“ (1977, Regie: Franz Antel), eine Ausstattungs- und Erotikkomödie rund um den Casanova-Mythos.

Ergänzend dazu war eine aktuelle Arbeit von Markus Mörth zu sehen: „Feuerblume – Die zwei Leben der Marisa Mell“. Im Zentrum des filmischen Porträts stehen Erzählungen von Mells Cousine sowie Menschen, die Marisa Mell gut gekannt haben und die Kunstfigur der privaten Frau gegenüber stellen.

Auf den Spuren einer Femme Fatale

Das Graz Museum wiederum zeigt derzeit die Ausstellung „Magic Marisa“: Nach ihrer ersten großen Hauptrolle 1959 sollten unzählige Rollen folgen, die die 1939 in Neumarkt als Marlies Theres Moitzi geborene und in Graz aufgewachsene Künstlerin quer durch Europa führen. Als „Mädchen mit den Katzenaugen“ wird sie bezeichnet, als Femme Fatale – ein Image, das der Max-Reinhardt-Absolventin bald zu schaffen macht.

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Mell in ihrer ersten große Hauptrolle 1959: Nachtlokal zum Silbermond

„Marisa Mell hat ihr ganzes Leben darum gekämpft, anerkannt zu werden und für ihre schauspielerischen Leistungen respektiert zu werden. Sie ist aber schon zu Lebzeiten in die Schublade des Sexsymbols gesteckt worden und dort zeitlebens nicht mehr rausgekommen“, so Kuratorin Martina Zerovnik.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 16.3.2023

„Mell wieder in Erinnerung rufen“

Mitte 30 begann der Ruhm zu verblassen: Marisa Mell widmete sich kleineren Produktionen, dem Theater – und sie malte. Im Alter von nur 53 Jahren führte schließlich eine Krebserkrankung zum Tod: „Es ist eine kleine, kompakte Ausstellung, die darauf abzielt, Mell wieder in Erinnerung zu rufen“, so Zerovnik.

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Als „österreichische Sophia Loren“ wurde Mell weltberühmt

„Magic Marisa“ ist eine der Ausstellungen im Graz Museum, für die die neue Leiterin, Sibylle Dienesch – mehr dazu in Graz Museum: Sibylle Dienesch neue Geschäftsführerin (1.11.2022) – ein breit gefächertes Konzept ausgearbeitet hat. Im Fokus steht heuer etwa das Thema Proteste – mehr dazu in GrazMuseum: Proteste als zentrales Thema (15.3.2023).