„Naturkalender“-App
Geosphere Austria
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Wetter

Mit App zur Naturforschung beitragen

Eine „Naturkalender“-App der GeoSphere Austria ist zum Hotspot der Wetterbeobachter geworden: Mit Fotos werden saisonale Änderungen der Natur dokumentiert, die dann auf einer Landkarte aufscheinen – die Ergebnisse werden in Statistiken zusammengefasst.

Rund zehn Tage früher als noch vor einigen Jahren beginnen die Wiesen bei uns aufzublühen – diese Entwicklung zeigen auch die Beobachtungen in der „Naturkalender“-App der GeoSphere Austria. Auf der einen Seite bekommen die Nutzerinnen und Nutzer durch die App einen Überblick über die aktuelle Pflanzenwelt, auf der anderen Seite helfen die Beobachtungen der Wissenschaft stark weiter.

Beobachtungen werden weniger

Die „Naturkalender“-App sei eine Erfindung aus der Not heraus, meint Helfried Scheifinger von der GeoSphere Austria: „Wir beobachten seit den 90er-Jahren eine Abnahme der Beobachtungshäufigkeit: Die Beobachtungen werden immer weniger und dem müssen wir entgegensteuern – etwa seit 2018 mit der ‚Naturkalender‘-App.“

Naturkalender-App
GeoSphere Austria
Am besten genutzt werde das Programm in den östlichen Bundesländern Österreichs – darunter auch in der Steiermark.

Die verarbeiteten Beobachtungen zeigen auch deutlich: Einer von vielen Hinweisen auf den zunehmenden Klimawandel sei „dass auch Pflanzen den Temperanstieg wahrnehmen und dadurch ihren saisonalen Zyklus verschieben. Gewisse Pflanzen wandern höher hinauf, die, die sehr hoch oben vorkommen, verlieren ihre Möglichkeit zu existieren“.

Naturbewusstsein stärken

Doch auch ganz unabhängig vom Klimawandel: Durch die gesammelten Daten lassen sich Veränderungen veranschaulichen, die sich jedes Jahr wiederholen: „Es ist so, dass die Temperatur die saisonale Entwicklung steuert und vorantreibt. Man muss damit rechnen, dass es eine Verzögerung gibt von 20 bis 40 Tagen pro 1.000 Höhenmeter.“

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 22.3.2023

Für Scheifinger hat die App auch noch einen anderen Vorteil: Da man sich als Nutzerin bzw. Nutzer intensiver mit dem natürlichen Umfeld beschäftigt, könne auch das Naturbewusstsein gestärkt werden – und, durch das Mitwirken am Forschungsprozess, auch die Haltung zur Wissenschaft, „sodass der Blick auf die Natur sich ändert, man lernt die Natur und das Grün nicht als diffuses Durcheinander kennen, lernt die unterschiedlichen Pflanzenarten kennen.“