Eugenia Butschek, geboren 1874, war schon in sehr jungen Jahren ausgesprochen selbstbewusst und entschlossen, ihren Weg zu gehen: Sie will aufs Konservatorium, sie will Schauspielerin werden! Da ist sie gerade einmal 14 Jahre alt. Die Hoffnung der Eltern, dass sie die Aufnahmsprüfung nicht schafft, erfüllt sich nicht und daher wird die junge Wienerin Schauspielerin.
Bedeutende Kunstförderer
Ihr erstes Engagement führt sie an das Königliche Stadttheater in Olmütz. Dort lernt Eugenia ihren späteren Mann kennen: Otto Primavesi, erfolgreicher und wohlhabender Unternehmer verehrt die Schauspielerin. Die Beziehung wird von seiner sehr vermögenden und einflussreichen Familie anfangs nicht gern gesehen. Nach der Hochzeit muss Eugenia ihren Beruf aufgeben und sich vorrangig der Familie widmen.
Otto und Eugenia verbindet auch ihr Interesse an Kunst – so lassen sie ihre Villa in Olmütz mit vielen Elementen des Jugendstils gestalten – und sie verhelfen damit auch dem Bildhauer Anton Hanak zu großen Aufträgen. In weiterer Folge werden die Primavesis zu bedeutenden Förderern der Wiener Werkstätte – und von Gustav Klimt.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 9.4.2023
Schillernde Familiengeschichte
Der Maler wird beauftragt, ein Bild der neunjährigen Tochter zu malen. Mehrere Male reist Eugenia mit ihrer Tochter Eugenia Gertrude nach Wien, viele Stunden saß das Mädchen Modell. Die Autorin Margret Greiner schreibt in dieser Romanbiografie eine schillernde Familiengeschichte, in der die Frauen den Ton angeben – eben Mäda und Mäda – so wurden sowohl die Mutter als auch die Tochter genannt. Man erfährt weiters viel über die Geschichte des 20. Jahrhunderts und die Kunst- und Kulturgeschichte.