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Kultur

Die Geschichte des Gerber-Handwerks in Eisenerz

Schon vor 1.300 Jahren ist Eisenerz eine wichtige Stadt für das österreichische Eisenwesen gewesen. Mit ihm verbunden ist das Handwerk der Gerber, das in Eisenerz ebenfalls eine lange Tradition hat. Im „Gerberei Salzer-Museum“ kann man einen Einblick in vergangene Zeiten erhalten.

In der schmalen Trofengbachgasse zeugt das Ledererhaus von der langen Tradition der Lederherstellung: „Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Haus 1548. Aber wenn man da auf das Nebengebäude schaut – da steht Ledererhaus Anno 900 – können wir davon ausgehen, dass schon davor hier am Stadttor gegerbt wurde und es eine Gerberei gegeben hat“, ordnete Andreas Krug, der Obmann des „Gerberei Salzer-Museum“, ein.

Die letzte Gerberdynastie, die Familie Salzer, übergab 1984 durch ein Legat die Gerberei an die Stadtgemeinde. Das Haus drohte zu verfallen, doch der Eisenerzer Herbert Krump sollte sich mit viel Herzblut für das Kulturdenkmal einsetzen. Über eine Schenkung gelangte die Liegenschaft schließlich 2004 in den Besitz des neu gegründeten Vereines „Gerberei Salzer“ – zur Revitalisierung des Objektes.

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Wiederaufbau durch freiwillige Helfer

„Es sind nämlich ungefähr 1995 ein paar Bäume auf das Dach des Mittelhauses gefallen, und leider hat die Gemeinde nicht unbedingt das Geld und die Arbeitskräfte gehabt, um das gleich zu beheben. Man hat das dann jahrelang dem Schicksal überlassen. Aber in mehr als 45.000 freiwilligen Arbeitsstunden hat Herbert Krump mit seiner Mannschaft das dann wieder aufgebaut. Die Ziegel sind wirklich noch originale Ziegel. Wir haben kaum Ziegel gekauft. Die wurden einfach aus dem Schutt herausgeputzt und dann wiederverwendet und aufgebaut“, erzählte Krug.

Die Geschichte des Gerber-Handwerks in Eisenerz

Schon vor 1.300 Jahren ist Eisenerz eine wichtige Stadt für das österreichische Eisenwesen gewesen. Mit ihm verbunden ist das Handwerk der Gerber, das in Eisenerz ebenfalls eine lange Tradition hat. Im „Gerberei Salzer-Museum“ kann man einen Einblick in vergangene Zeiten erhalten.

Uralte Maschinen repariert

Auch die alten, defekten Maschinen sollten die Vereinsmitglieder aufwendig reparieren und wieder in Gang setzen, um die einstige Lederproduktion – die für die Berg- und Hüttenleute eine große Bedeutung hatte – den Besuchern des heutigen Museums präsentieren zu können.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 8.5.2023

„Hier wurden Sohlenleder gefertigt. Mit der Glanzstoßmaschine wurden die Leder glanzgestoßen und mit der Falzmaschine hat man die Leder auf gleiche Stärke gebracht“, sagte Alexander Hammer vom „Gerberei Salzer-Museum“. Und auch das alte Wasserrad wurde wieder zu neuem Leben erweckt. Anno dazumal zur Lederherstellung verwendet, ermöglicht es heute, dass das Museum energieautark ist. Dank engagierter Eisenerzer wurde es als steirisches Wahrzeichen ausgezeichnet.