Kühlregal, Lebensmittel, Supermarkt
ORF OÖ
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„Mutter Erde“

„Mindestens haltbar“, nicht „tödlich ab“

Viele Lebensmittel, die im Müll landen haben das Mindesthaltbarkeitsdatum zwar überschritten – aber sind denn wirklich alle „abgelaufenen“ Lebensmittel nicht mehr genießbar? Viele werden ungerechtfertigt entsorgt.

Jedes Lebensmittelprodukt hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum – das lesen wir auf den Lebensmittelprodukten im Supermarkt.

„Es ist nur ein Datum“

Der erste Teil des Wortes, also „mindest“, wird von den meisten Menschen aber gerne vergessen, meint Andreas Koseak vom Verein „foodsharing“: „Es ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Es geht nicht um ‚tödlich ab‘. Also man braucht sich da auf das Datum gar nicht stützen.“

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 26.5.2023

Ein gutes Beispiel dafür ist Salz, sagt Koseak. „Salz ist Tausende von Jahren im Berg drinnen. Kaum ist das Salz in einem Packerl verpackt, steht ein Datum drauf. Das Salz selbst weiß aber nicht, dass es jetzt in einem Packerl ist.“

Faustregeln für Haltbarkeit nach dem Ablaufdatum

Wie viele Tage nach dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum man die Lebensmittel noch essen kann, dafür gibt es ein paar Faustregeln vom Verein „Land schafft Leben“. Bei Produkten mit kurzer Haltbarkeit wie zum Beispiel Brot und Gebäck oder auch Milch gilt: Sie sind meist zwei Tage später noch genießbar. Hartkäse und Eier können auch bis drei Wochen danach noch bedenkenlos gegessen werden. Pflanzliche Öle und Fette halten rund ein Monat länger als auf den Produkten angegeben. Und Lebensmittel, die in Dosen abgepackt sind, aber auch Mehl oder Zucker und Salz sind meistens mindestens ein Jahr länger genießbar.

Bei Bedenken sollte man einfach seine fünf Sinne einsetzen, rät Koseak – also vor dem Gang zum Mistkübel am besten noch einmal aufmachen und schauen, riechen oder schmecken, ob das jeweilige Produkt noch gut ist.