Tomatenernte
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„Mutter Erde“

Lebensmittelverteilung über Drehscheibe

Damit Tomaten vom Bauern in Weiz auch auf den Tellern in den Weizer Gasthäusern landen, gibt es die Lebensmittel-Drehscheibe – eine Direktvermarktungsplattform, die kurze Transportwege ermöglichen soll.

Ziel der Drehscheibe ist es, dass Produkte von lokalen Landwirten und Landwirtinnen über möglichst kurze und direkte Versorgungsketten regionale Abnehmer und Abnehmerinnen erreichen. Dadurch wird die Regionalität gestärkt und die Klimabelastung durch lange Transportwege gesenkt.

Gastronomie und Lebensmittelhandel arbeiten zusammen

Angebot und Nachfrage von regionalen Lebensmitteln so einfach wie möglich verbinden. Das Prinzip klingt einfach, die Umsetzung ist aber doch etwas aufwendiger, erzählt Karin Magometschnigg, eine der Leiterinnen des Projektes: „Jetzt sind wir in einem ersten Schritt wirklich dabei, eine Bedarfsanalyse zu machen. Wer braucht was? Wann?“ Dafür werden zum Beispiel Gastronomiebetriebe gefragt, welche Lebensmittel und wie viel davon sie pro Woche benötigen. „Wir suchen dann ganz aktiv auch die Bäuerinnen und Bauern, die das anbieten“, sagt Magometschnigg.

Einkaufsliste entsteht am Stammtisch

Bei einem monatlichen Stammtisch werden alle Sektoren an einen Tisch geholt. Ziel dieser Treffen ist es, Beziehungen herzustellen und Wertschätzung für die Leistungen der jeweils anderen Gruppen zu schaffen. „Da entstehen neue Geschäfte am Tisch. Zum Beispiel sagt einer, aha, du lieferst Milch, die würde ich brauchen oder das Joghurt. Und das entsteht wirklich schon bei diesen einzelnen Informationsrunden, die wir bis jetzt gemacht haben.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 27.5.2023

Transportwege sollen zusammengelegt werden

Der nächste Schritt ist dann die Zusammenarbeit bei Transportwegen. Das ist aktuell noch nicht der Fall, man denke aber schon voraus: „Jetzt setzt sich der Händler ins Auto und holt die Produkte ab. Oder die Bäuerinnen und Bauern machen das selbst. Und wir versuchen jetzt durch unser Wissen zu schauen, wie kann man Synergien heben? Wie kann man das logistisch anders organisieren, damit nicht jeder
das machen muss, sondern dass man das bündelt und dass es für die Einzelnen einfacher wird.“

Drehscheibe könnte auch bald für Private kommen

Durch die Zusammenarbeit werden die Transporte weniger und durch die Regionalität die Strecken kürzer. Das hat natürlich auch positive Auswirkungen auf die Klimabelastung, die durch Lebensmittel-Transporte entstehen.

Aktuell steht das Projekt noch in den Startlöchern und ist erst einmal als Drehscheibe zwischen Landwirtschaft, Handel und Gastronomie gedacht. In naher Zukunft und wenn die Nachfrage besteht, könnte es aber auch eine ähnliche Plattform für private Konsumenten und Konsumentinnen geben.