„Lost Places in Kroatien“ – Cover
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Die Geheimnisse hinter Kroatiens „Lost Places“

Kroatien bietet nicht nur beliebte Badestrände, sondern auch geheimnisvolle Orte. Georg Lux und Helmuth Weichselbraun machten sich auf die Suche nach ihnen und schrieben die Geschichten der verfallenen Plätze im Buch „Lost Places in Kroatien“ nieder.

Zwischen den Orten Umag und Dubrovnik in Kroatien suchten der Autor Georg Lux und der Fotograf Helmuth Weichselbraun sogenannte „Lost Places“ – also vergessene, verfallene Orte – und sie fanden sie auch: Die Plätze, die die beiden in ihrem Buch vorstellen, sind vergessene Zeugen vergangener Zeiten.

Es sind Industrieruinen, verlassene Dörfer oder auch Orte mit einer dunklen Vergangenheit – denn viele dieser Plätze stehen mit dem Tito-Regime in Verbindung. Es gibt einerseits pompöse Villen an abgelegenen Orten, die verfallen, andererseits auch die Gefängnisinsel Goli Otok – sie wird von den Autoren als „Alcatraz in der Adria“ bezeichnet.

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Steiermark“, 18.5.2023

Eine Insel als Umerziehungslager

Die unbewohnte Insel ist nur wenige Kilometer vom Festland entfernt und wurde als Umerziehungslager für politische Gegner genutzt. Nach der Schließung 1988 wurde von den Bewohnern der umliegenden Inseln alles geplündert, was nicht niet- und nagelfest war – zurück blieb eine Geisterstadt, die im Sommer mit Booten von den Inseln Krk und Rab aus erreicht werden kann.

„Lost Places in Kroatien“ – Cover
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Eine Party-Location vergangener Tage

Auf Krk findet sich auch die Ruine eines ehemals mondänen Hotels – der Luxusherberge war aber nur ein kurzer Erfolg gegönnt. Errichtet hat das Hotel Anfang der 1970er-Jahre der Herausgeber des Männermagazins „Penthouse“, und die Leser des Magazins waren auch die Zielgruppe dieses Hauses. Angeblich soll hier auch der ehemalige irakische Diktator Saddam Hussein rauschende Feste gefeiert haben.

Eine historische Filmkulisse

Nach dem Ausbruch des Kroatienkrieges 1991 wurden in dem Gebäude Flüchtlinge untergebracht, danach wechselten rasch die Besitzer, und seit mehr als 20 Jahren steht das Hotel leer. Der Bau dient aber immer wieder als Kulisse: So drehte zum Beispiel der österreichische Rapper RAF Camorra auf dem Dach des Hotels eines seiner Musikvideos.

Auf der Reise durch die insgesamt 24 „Lost Places“ in Kroatien begegnet einem auch Winnetou – wie es überhaupt bei jedem Ort in der Nähe Sehenswürdigkeiten, Naturdenkmäler und auch kulinarische Empfehlungen gibt, die die Autoren unter dem Titel „Am Rande“ auflisten.