Die beiden kommen aus sehr unterschiedlichen Lebenswelten – das verrät schon der Untertitel des Buches: „Begegnungen eines alten Agnostikers mit einer jungen Pastorin“.
Die Kölnerin und Wahlwienerin Mira Ungewitter ist Pastorin in einer Baptistengemeinde und schreibt an einem Buch mit dem Titel „Gott ist Feministin“. Michael Horowitz ist Fotograf, Journalist, Schriftsteller und Verleger – und bekennender Agnostiker. Sein Vorwort steht aber unter dem Titel „Göttliche Momente“: Er schreibt, dass er immer den Kontakt zu charismatischen Kirchenpersönlichkeiten wie Kardinal Franz König oder Leopold Unger gesucht hat. Die junge, unkonventionelle Pastorin hat ihn beeindruckt – und mit dem gemeinsamen Buch wollten sie den Dingen auf den Grund gehen, so Horowitz.
Sendungshinweis
„Guten Morgen, Steiermark“, 28.5.2023
Gespräche über unterschiedlichste Themen
Ungewitter gab ihrem Vorwort den Titel „Die Wahrheit liegt im Dialog“: „Gutes Essen. Kalter Weißwein und eine fabelhafte Idee“ – so beschrieb sie die erste Begegnung mit Horowitz. Es folgten Gespräche über die Ukraine, die sozialen Medien, den Iran, die Me-too-Debatte, das Klima, Sterbehilfe und Fragen des Glaubens und des Zweifelns. „Ich beneide gläubige Menschen“, schrieb Michael Horowitz an einer Stelle. „Die Kirche ist nicht die Tür zu Gott“, meinte wiederum Mira Ungewitter in einer anderen Zeile.

Viele Fragen aufgekommen
Ungewitter gibt einen Einblick in ihre sehr offene und unkonventionelle Baptistengemeinde, Michael Horowitz erzählt über seine evangelische Mutter und seinen jüdischen Vater – und er stellt Fragen: Wie erklärt die Pastorin ihm als Agnostiker Gott? Was müsste passieren, dass auch er noch zum Glauben finden kann? Wie kann sie als Seelsorgerin in Zeiten wie diesen Zuversicht vermitteln?
„Über Gott und die Welt“ von Michael Horowitz und Mira Ungewitter kann Gläubige, Ungläubige und Zweifelnde gleichermaßen zum Nachdenken und Weiterdiskutieren anregen.