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Kultur

Phantastische Realisten in der Halle für Kunst

Eigentlich steht das Programm der Halle für Kunst in Graz für rein zeitgenössisches Kunstschaffen. Nun öffnet man aber den Blick und gibt neben junger Kunst auch den Phantastischen Realisten eine Bühne.

In ihrer ersten Österreich-Schau inszeniert die Künstlergruppe Tarwuk – ein kroatisches Duo – fünf Skulpturen: Fragile Zwitterwesen, alle Hand in Hand aus Fund- und Sammelstücken zusammengesetzt, erlauben einen Blick in die Zukunft, doch auch die Vergangenheit spiegelt sich in ihnen wider.

„Die Figuren sind auch sehr fragmenthaft. Wir sehen hier die Geschichte und die Schrecken ihrer Herkunft aus Jugoslawien. Sie haben in den Jugoslawienkriegen furchtbare Dinge erlebt“, sagte Sandro Droschl, der Direktor der Halle für Kunst.

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Das Streben nach dem besseren Leben

„Ich will ein besseres Leben“, zitiert ein Goldfries eine beliebte TV-Serie aus dem ehemaligen Jugoslawien. Ein besseres Leben wollte auch die Nachkriegskunstgeneration in Österreich – dazu gehören unter anderen die Phantastischen Realisten rund um Rudolf Hausner, Ernst Fuchs und Arik Brauer.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 10.6.2023

Droschl benannte sie kurzerhand in Phantastische Surrealisten um, denn der in Frankreich entstandene Surrealismus setzte sich wegen der Weltkriege in der Steiermark nicht durch, aber „der Einfluss des Surrealismus ist enorm, und es ist sehr interessant, wie die Österreicher darauf reagiert haben – nämlich durch eine heile, schöne, expressive, fantasievolle Welt, die abseits der grauen Welt funktioniert und für sich ein sehr spannendes Bild aufmacht“, so Droschl.

Ein nie realisiertes Zauberflöte-Bühnenbild

Ergänzt wird die Ausstellung von Arbeiten von Helmut Leherb und dem von Wolfgang Hutter für die Grazer Oper entworfenen Zauberflöte-Bühnenbild, das aus Kostengründen nicht realisiert wurde. Für die damalige Männergruppe undenkbar, holte Droschl mit der Schweizer Künstlerin Eva Aeppli auch eine Frau dazu, die ihre Skulpturen dem Schrecken ins Auge blicken ließ.

Mit anderen Augen lassen auch Tarwuk ihre an Klimt gemahnende Malerei sehen. Die zwei Ausstellungen, denen die zeitlose Sehnsucht nach einem besseren Leben innewohnt, sind bis 10. September in der Grazer Halle für Kunst zu bestaunen.