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Kultur

Mangas: Japanische Comicbücher im Trend

Sie werden von hinten nach vorne gelesen, stammen aus Asien und erobern auch in der Steiermark immer mehr Platz in den Buchhandlungen: Mangas. Mittlerweile gibt es in Graz sogar einen eigenen Verein für Fans der japanischen Comicbücher.

„Ich finde den Zeichenstil einfach unfassbar schön – ich habe noch nie einen westlichen Comic gesehen, der mich so fasziniert hat: die großen Augen, die feinen Linien, die Rasterfolien!“, schwärmt ein Fan in der Manga-Abteilung der Buchhandlung Moser in Graz.

Seit drei Jahrzehnten gibt es hier laut Buchhändlerin Astrid Schönherr japanische Comics zu kaufen: „Manga ist das japanische Pendant zu Manhwa aus Korea – an der Endsilbe erkennt man woher’s kommt. Eine eigene Stilrichtung, die ich gern Sprechblasenliteratur nenne.“

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Wochenende“, 15.9.2023

„Vorsicht! Von hinten anfangen!“

Diese Sprechblasenliteratur wird übrigens von der letzten Seite nach vorne durchgeblättert: „Ein Manga schaut im Wesentlichen aus wie ein kleines Taschenbuch, so wie Lustige Taschenbücher von Donald Duck und ähnliches. Es ist ziemlich dasselbe Format, manchmal größer, kleiner – und wenn man es aufschlägt wie ein reguläres Buch, gibt es ziemlich sicher gleich mal einen Warnhinweis: ‚Vorsicht! Von hinten anfangen‘ und die Bilder sind fast immer in Schwarz-Weiß. Es gibt Sprechblasen, Soundeffekte, Darstellungen und so weiter“, erklärt Markus Hammer vom Manga-Treffpunkt Anigame in Graz.

Manga-Trend-Interview mit Markus Hammer bei Anigame
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Rund um Mangas wie hier bei Markus Hammer von Anigame haben sich unzählige Produkte entwickelt – von Filmen (Anime) und Games bis hin zu Stofftieren, Kappen und vielem mehr.

Ein Treffpunkt, der laut Hammer wächst und wächst: „Es ist schon ein bisschen explodiert. Wir haben ja eigentlich fast nur ausschließlich gebrauchte Mangas. Das heißt, wenn man ältere Bände sucht, dann findet man die höchstwahrscheinlich hier. Es gibt auch einige Sammlerstücke: ‚Vagabond‘ zum Beispiel, die sind sehr schwer zu kriegen, kosten je nach Zustand 40 Euro aufwärts pro Band; sehr schön gezeichnet, ein Kriegerdrama.“

Eine Gemeinschaft, in der alle willkommen sind

Dabei werden in Mangas die unterschiedlichsten Geschichten erzählt, „da kann sich jeder irgendwo zuhause fühlen, ob das die kleine Prinzessin ist oder der Schüler oder Student, der Probleme hat und sich damit auseinander setzen muss – da ist für jeden etwas dabei“, betont Siegfried Glatz vom Anime und Manga Kulturverein Graz.

Mangafans unter sich
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Von links: Sandra Suppan, Siegfried Glatz und Astrid Schönherr

Anime sind übrigens japanische Zeichentrickfilme – und auch die gehören zur Szene: „Diese ganze Kultur dahinter, japanisches Essen, gemeinsames Fortgehen. Diese Kultur, die die Menschen verbindet, die versuchen wir im Verein zu bündeln und die Leute zusammenzubringen.“ An jedem dritten Samstag im Monat treffen sich die Mitglieder, um sich auszutauschen – über den neuesten Lieblingsmanga und vieles mehr.