Ausstellung für die Klauberfrauen im Museum für Geschichte
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Kultur

Klauberfrauen im Museum

Klauberfrauen wurden jene Frauen genannt, die in der letzten Klaub- und Sortieranlage am Erzberg Erzgestein vom tauben Gestein getrennt haben. Die Ausstellung „Wir Klauberfrauen“ im Grazer Museum für Geschichte dokumentiert ihren Arbeits- und Lebensalltag.

Die Josefi-Anlage am steirischen Erzberg wurde 1967 als letzte von insgesamt zwölf Klaub- und Sortieranlagen geschlossen. Jahrzehntelang trennten die Klauberinnen das wertvolle Erzgestein vom tauben Gestein.

Harter Job in wirtschaftlich schlechten Zeit

Die Frauen arbeiteten sechs Tage in der Woche im Schichtbetrieb. Die Klauberinnen hatten einen harten und schweren Job, wurden dafür aber gut bezahlt. Besonders in den wirtschaftlich schlechten Zeiten war das ein Riesenvorteil, erklärt die Kuratorin der Ausstellung Karin Hojak-Talabar.

Ausstellung für die Klauberfrauen im Museum für Geschichte
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„Steiermark heute“, 22.8.2023

Das Gestein musste laut Hojak-Talabar zuerst gewaschen werden, um überhaupt unterschieden werden zu können. „Das Erzgestein hatte einen bestimmten Glanz, an dem die es die Frauen erkannt haben“, erzählt Hojak-Talabar. Außerdem war das taube Gestein immer leichter als das wertvolle Erzgestein.

Partizipativer Prozess mit Besucherinnen

Für die Recherche zu einer Buchdokumentation hat die Kuratorin ehemalige Klauberinnen besucht, Fotos gesammelt und Interviews gemacht. „Anhand der Fotos konnte man dann erkennen, dass die Frauen nicht nur miteinander gearbeitet haben, sondern sich auch Freundschaftsgruppen gebildet haben“, erzählt Hojak-Talabar.

Ausstellung im Museum für Geschichte
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Bei der Präsentation der Ausstellung in Eisenerz haben regionale Besucher mitgeholfen, die Namen der einzelnen Klauberinnen zu eruieren. „BesucherInnen haben wirklich die Zettelchen darauf geklebt und diskutiert – wer ist wer, wer ist welche Frau“, erzählt Sigrid Bürstmayer, Gestalterin der Ausstellung. Die Ausstellung läuft noch bis Jänner 2024.