Koralmschreck
ORF
ORF
Kultur

Der „Koralmschreck“ macht Wies unsicher

Viele, teils wilde Geschichten ranken sich um den Holzknecht Philipp Eberl, der vor 100 Jahren in der Weststeiermark gelebt hat. Das Theater Kürbis in Wies widmete ihm jetzt ein Stück, das eine volkskulturelle, theatralische Theater-Collage mit Musik verspricht.

Raufbold, Räuber, Mörder, guter Kerl und Christ – Geschichten gibt es viele vom Holzknecht Philipp Eberl. „Der Koralamschreck“ wurde er genannt, jener „Lipperl“, der da bei Eibiswald aufwuchs und dessen bewegtes Leben in der Schlosstenne Burgstall vom Theater Kürbis in Szene gesetzt wird: „Die Idee war, eine Geschichte, die wirklich hier passiert ist vor 100 Jahren, auf die Bühne zu bringen“, so Regisseur Wolfgang Fasching.

Koralmschreck
ORF
Philipp Eberl, geboren am 27. April 1890, soll hinter mehreren Räubereien in der Gegend der Koralm stecken

Wie die Geschichte des 1890 geborenen, legendären Koralmschrecks wirklich gewesen ist, weiß allerdings niemand mehr genau. Laut Fasching steht jedoch fest: „Er war Christ und mit seiner Anna und seiner Mutter ist er gut umgegangen, mit Wallfahrern, Förstern und Jägern nicht so.“

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 6.9.2023

„Ohne zu verherrlichen oder zu verdammen“

Mit Musik und in vielen Bildern werden die Episoden des Koralmschrecks dargestellt: „28 Bilder sind nur ein Teil dessen, wie man das darstellen kann. Wir haben auch versucht, verschiedene Theaterelemente reinzubringen, damit das spannend bleibt“, so Schauspielerin Julia Krasser.

Koralmschreck
Theater im Kürbis
Auch dem Leibhaftigen soll Eberl begegnet sein

Die Figur des Philipp Eberl, die einst dem Leibhaftigen selbst begegnet sein soll, wird von Franz Fenninger in vielen Facetten gezeichnet: „Weil ich auch im Dialekt spreche, hat das schon mal gut gepasst! Er war ja ungebildet, hatte keine Schulbildung.“

Viele Gerüchte ranken sich noch heute um den Koralmschreck: „Es ist eine Geschichte, die in die Region passt, die da hergehört. Und das ohne zu verherrlichen oder zu verdammen“, meint der Regisseur.